Olympiareife Rahmenbedingungen?

special Olympics kleinBedingungen der Behindertenhilfe im Fokus beim ver.di-Pressegespräch

Heilerziehungspfleger, was ist das denn? Unterschiedliche Vergütung von Leistungen, wo gibt es denn so was? Anlässlich der in Hannover stattfindenden „Special Olympics“ hat die Gewerkschaft ver.di über die Arbeit in der Behindertenhilfe informiert.

 

Am 07.06.16 wurde zum Pressegespräch eingeladen, um einen Blick auf die Bedingungen der Behindertenhilfe zu werfen. Gewerkschaftssekretärin Annette Klausing brachte es auf den Punkt: Die Finanzierung der Behindertenhilfe müsse gerechter erfolgen und die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger (HEP) attraktiver werden.

Das vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, für diese Ausbildung ein monatliches Schulgeld verlangt wird, sei ein Anachronismus. Zwischen 70 und 100 Euro seien von den Fachschülern zu zahlen. Mitarbeitervertreter und agmav-Vorstand Carsten Wolters erläuterte den Medienvertretern den Alltag der Fachschüler, sowie die finanziellen Rahmenbedingungen. „Der HEP ist ein interessanter, vielseitiger und für die Behindertenhilfe sehr wichtiger Beruf!“ so Wolters. Er unterstützt die Forderung von ver.di, die Fachschüler von der Zahlung des Schulgeldes zu befreien.

Torben Preuß, Betriebsratsmitglied  der Hannoverschen Werkstätten beklagte den Zustand, dass Einrichtungen, die keine regelmäßigen Gehaltserhöhungen vornehmen, trotzdem von den jährlichen Pflegesatzerhöhungen profitieren. So beträgt die Erhöhung für das laufende Jahr 3,5 Prozent. „Hier werden Einrichtungen, die tariftreu bezahlen, benachteiligt“ so Annette Klausing. Das es auch anders gehen kann zeigt Hamburg. Dort nehmen Einrichtungen nur an Steigerungen Teil, wenn sie nachweisen können, dass die diese auch an die KollegInnen weitergegeben wird.

Während die Pflegesatzzahlungen des Landes Niedersachsen einheitlich sind, gibt es bei den Zahlungen der Kommunen Unterschiede. „Einrichtungen, die mit unterschiedlichen Kommunen verhandeln müssen, hätten mitunter Zahlungen, die oftmals nicht die Unkosten decken.“ weiß Annette Klausing. Auch hier fordert sie Verbesserungen.