Große Verantwortung, schlechte Bezahlung – das erleben viele Pflegekräfte und Erzieherinnen in ihrem Job. Besonders in Deutschland werden soziale Dienstleistungen schlecht entlohnt. Im vergangenen Jahr haben Erzieherinnen in Kitas lange für eine bessere Bezahlung gekämpft. Erst nach monatelanger Auseinandersetzung lenkten die Arbeitgeber ein. Dabei sind Forderungen nach höheren Löhnen für soziale Dienstleistungen berechtigt, wie eine aktuelle Analyse von Lena Hipp und Nadiya Kelle vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zeigt.
Die beiden Soziologinnen haben die Bezahlung professioneller Fürsorgearbeit, also Arbeit im Bildungs-, Erziehungs-, Gesundheits- und Pflegebereich, in 23 verschiedenen Ländern untersucht.
Das Ergebnis: In Deutschland verdienen Fachkräfte in den Bereichen Gesundheit und Pflege weniger als Beschäftigte mit ähnlicher Qualifikation in anderen Berufen. Auch im internationalen Vergleich liegt Deutschland zurück: In kaum einem anderen Land verdienen ausgebildete Pflegerinnen – gemessen am mittleren Einkommen aller Beschäftigten – so wenig wie hierzulande.