Mit vielen Aktionen macht die Diakonie am Freitag bundesweit auf Missstände in der Pflege aufmerksam. Fast alle Pflegekräfte wünschten sich mehr Zeit im Job, um eine bedarfsgerechte Pflege leisten zu können, heißt es in einer am Donnerstag in Berlin zum Internationalen Tag der Pflege veröffentlichten Mitteilung. „Mit dem Aktionstag wollen wir einen gesellschaftlichen Dialog über die würdevolle Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf anstoßen“, sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.
Vor der Kampagne hatte die Diakonie ihre Mitarbeiter gebeten, ihre Anregungen zu Verbesserungen im Job zu dokumentieren. Unter dem Hashtag „#pflegezeit“ wurden die Wünsche gesammelt und im Internet veröffentlicht. Die Beiträge verweisen laut Diakonie unter anderem darauf, dass die Beschäftigten im Alltag weniger als die Hälfte ihrer Arbeitszeit im unmittelbaren Kontakt mit den Pflegebedürftigen verbringen.
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie erklärte: „Die Menschen, die in unsere Pflegeheime kommen, werden immer älter, sind gebrechlicher und leiden häufiger an dementiellen Erkrankungen als früher. Die Pflege wird zeitaufwendiger, und darauf müssen wir reagieren.“ Die Personalschlüssel in der stationären Pflege müssten endlich an diesen neuen Bedarf angepasst werden.
Am Aktionstag Pflege beteiligen sich bundesweit Pflegeinrichtungen und ambulante Pflegedienste des evangelischen Wohlfahrtsverbandes. Er wird von der Diakonie Deutschland und dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenhilfe und Pflege in Kooperation mit dem Fachdienst „epd sozial“ veranstaltet.
Quelle: epd sozial
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