In seiner Braunschweiger Rede zum 1. Mai hat der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske vor einer Altersarmut gewarnt. Die Rentenpolitik der letzten Jahre bringe viele Menschen in finanzielle Not.
Die durchschnittlichen Renten für Neuzugänge lägen (je nach Tarifgebiet Ost/West und Geschlecht) zwischen 609 und knapp 1100 Euro. Bei einem Rentenniveau von 43 % und einem durchschnittlichen Einkommen von 2500,- brutto erhielten Beschäftigte nach 40 Jahren noch 809,90 Euro, „weniger als der Sozialhilfesatz plus Wohngeld“ so Bsirske.
Die Koalition forderte Bsirske zu mehr Investitionen in die Daseinsvorsorge, die Rückkehr zur Tarifbindung, die Beseitigung des Pflegenotstands und Gerechtigkeit in der Steuer- und Abgabenpolitik auf.
Megathema Digitalisierung
Die Digitalisierung in der Arbeitswelt bezeichnete Bsirske als das Megathema. Chancen und Risiken müssten von Gewerkschaften und Betriebsräten, Personal- und Mitarbeitervertretungen in den Blick genommen und angepackt werden. Neue Techniken könnten schwere oder monotone Arbeiten wesentlich erleichtern. Falsch eingesetzt führe sie jedoch zu unerträglichen Zuständen für Beschäftigte. Bsirske nannte hier „Amazon“ als weltgrößten Logistikdienstleister. Hier würden die Tätigkeiten der Beschäftigten permanent überwacht. Es sei im Rahmen der Auswertung von „Inaktivitätsprotokollen“ zu Abmahnungen gekommen, da es innerhalb 5 Minuten zu zwei „Inaktivitäten“ gekommen sei.
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