Chancen und Risiken

Die Hans-Böckler-Stiftung hat in einem Report den digitalen Wandel der Arbeitswelt analysiert. Arbeitnehmervertreter*innen wurden befragt, in welcher Form Digitalisierung im Betrieb in Erscheinung tritt. Mit Blick auf stattgefundene digitale Veränderungen wurden die Auswirkungen auf die Belegschaften branchenübergreifend untersucht. Dabei sind vor allem die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und Fragen zur Mitbestimmung erhoben worden.  

In den Betrieben angekommen

Digitale Technik gibt es mittlerweile fast in allen Betrieben. Dass Digitalisierung Arbeitsplätze vernichtet, konnte nicht bestätigt werden. Während es nach Auskunft der Arbeitnehmervertreter*innen in 16 Prozent aller Betriebe zu technologisch bedingtem Personalabbau kam, verzeichneten 36 Prozent einen Stellenzuwachs. Lediglich bei Banken und Versicherungen sehen die Befragten unter dem Strich ein deutliches Minus.
Auch wenn neue Technologien nicht zwangsläufig Arbeitsplätze gefährden, so beeinflussen sie die Arbeitsbedingungen und -organisation stark.

Handlungsbedarf

In einer Pressemeldung vom 08.06.2018 informiert die Stiftung, dass die Arbeitszeit durch digitale Vernetzung und ständiger Erreichbarkeit zu entgleisen drohe. Jedoch könnten Arbeitnehmervertreter*innen diesen Entwicklungen durchaus etwas entgegensetzen. Zum Beispiel mit Dienst- oder Betriebsvereinbarungen zur Arbeitszeit, zum Gesundheitsschutz oder zum Datenschutz.

Missachtung von Beteiligungsrechten

Die Digitalisierung im Sinne der Beschäftigten mitzugestalten, sei allerdings keine leichte Aufgabe. In einem Drittel der Betriebe kommt es regelmäßig vor, dass der Arbeitgeber die Beteiligungsrechte bei der Einführung neuer Technik missachtet. Zudem brauchen Arbeitnehmervertreter*innen mehr Fachexpertise. Eine Herausforderung ist außerdem das hohe Innovationstempo im IT-Bereich: Kaum ist eine Vereinbarung durchgesetzt, sind schon wieder neue Programme und Geräte mit potenziell problematischen Eigenschaften im Einsatz.

 

Den Report finden Sie >>>hier

 

 

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