Gerechtigkeitsempfinden

Niedrigeinkommen werden allgemein als ungerecht empfunden

Wie aus einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten repräsentativen Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW über das Gerechtigkeitsempfinden in Bezug auf die Einkommen in Deutschland hervorgeht, werden Niedrigeinkommen einhellig als ungerecht wahrgenommen.

Löhne von durchschnittlich 1.200 Euro brutto im Monat werden von 96 Prozent aller Arbeitnehmer als zu gering abgelehnt. Auch mittlere Einkommen von durchschnittlich 2.700 Euro wie sie etwa in der Krankenpflege oder im Handwerk vorkommen, empfinden 81 Prozent der abhängig Beschäftigten als Unterbezahlung.

Die verheerende Wirkung der nicht nur empfundenen, sondern real prekären Entlohnungen wird in der Befragung über deutlich. Denn wird das eigene Einkommen als zu niedrig oder werden Spitzengehälter als unberechtigt hoch empfunden, tendiert die Mehrheit der Befragten dazu, sich am eigenen Arbeitsplatz weniger zu engagieren und aus der politischen Meinungsbildung zurückzuziehen – zum Schaden von Wirtschaft und Gesellschaft.

„Die gefühlte Gerechtigkeit ist in einer Gesellschaft entscheidend“,

so DIW-Direktor Stefan Liebig. Um den Zusammenhalt in der Bevölkerung zu stärken, könne die Politik erfolgreich bei zu niedrigen Arbeitseinkommen ansetzen. Mit der Einführung des Mindestlohns sei dazu ein erster Schritt unternommen worden, urteilen die DIW-Forscher.

 

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