Als „Nützliche Idioten“ betitelte der Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in einem Fernsehinterview gewerkschaftsnahe Mitarbeitervertreter die den sog. Dritten kircheneigenen Weg der Arbeitsrechtssetzung kritisch in Frage stellen.
Eine für einen Theologen, dessen Werkzeug das gesprochene Wort ist, bemerkenswerte Formulierung. Zwar anscheinend voll im Zeitgeist des postfaktischen pöbelnden Populismus, der gerade nicht nur im US Wahlkampf zu bestaunen ist, aber deshalb umso erstaunlicher.
In einem Blogbeitrag ( >>) unternahm Lilie den Versuch seine brisanten Äußerungen zu Verharmlosen. Er räumte ein mit seiner Wortwahl einen „diplomatischen Fauxpas“ begangen zu haben, indem er „die politisch nicht korrekte Formulierung „Nützliche Idioten“ öffentlich gebraucht habe“.
Er ordnete seine Aussage als diplomatische Entgleisung ein und bedauerte den möglicherweise entstandenen Eindruck „als würde ich, der Präsident von Diakonie Deutschland, unsere MAV beschimpfen. Was ich in dem Moment ja auch getan habe“.
Es folgte der Versuch einer Korrektur, indem er feststellte, dass er es unverzichtbar findet, „dass es die MAV gibt, dass sie für die Rechte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eintritt.“
An die von ihm anscheinend nun doch wertgeschätzten aber abfällig Betitelten hat sich der Direktor des Diakonischen Werks noch nicht gewandt. Gar eine Entschuldigung können die Geziehenen wohl nicht erwarten.
Das Lilie zu den dogmatischen Hardlinern zählt, hat er erneut unter Beweis gestellt. Wie falsch er liegt wird in der aktuellen Situation der Arbeitsrechtlichen Kommission deutlich.
Anlässlich der EKD Synode wurden einige kritische Stimmen laut. Näheres dazu im Folgebeitrag.