Schnelles Ende für Braunschweiger Krankenhaus

Es ist keine gute Nachricht für die Beschäftigten des katholischen St. Vinzenz Krankenhaus in Braunschweig. Überraschend wird der Betrieb zum Jahresende eingestellt.
Ursprünglich sollte das Haus bis Mitte 2017 geöffnet bleiben. Klaus-Dieter Lübke-Naberhaus (Kaufmännischer Direktor) teilte den Medien mit, dass bis zum ursprünglichen Schließungstermin keine verlässliche und stabile Besetzung aller Schichten möglich sei.

Entsetzen und Unverständnis

Mehr als 70 Kolleginnen und Kollegen des St. Vinzenz-Krankenhauses haben sich deshalb zu einer kollektiven Rechtsberatung auf Einladung der Gewerkschaft ver.di im Braunschweiger Gewerkschaftshaus getroffen. Die Veranstaltung, die auch offen für nicht gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte war, machte das Entsetzen und das Unverständnis über das Arbeitgeberverhalten deutlich. Zugleich wurde offensichtlich, wie groß der Beratungsbedarf bei den Kolleginnen ist, die teilweise schon ihre Kündigung erhalten haben oder sie jeden Tag erwarten müssen, informiert ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller: „Wir werden unsere Mitglieder beraten und bei Bedarf auch vor Gericht ziehen. Während der Arbeitgeber – die Katholische Kirche – seine Beschäftigten im Stich lässt, so zeigen wir unsere Solidarität!“

Bald gehen die Lichter aus

Die KollegInnen wurden über die Rechtslage informiert (Kündigung, Sozialplan, Klagemöglichkeiten, uvm.). Auch Solidaritätserklärungen der Betriebs- und Personalräte aus den anderen Kliniken der Region kamen zur Sprache. Dabei wurde bereits darüber informiert, was für Stellen in diesen Häusern aktuell zur Verfügung stehen.

Barmherzigkeit und Großzügigkeit gefordert

Trotz aller Unterstützung und Solidarität von ver.di, von Betriebs- und Personalräten, bleibt die riesige Enttäuschung und Verärgerung über die Kongregation und deren unglaublichen Verhalten gegenüber PatientInnen und KollegInnen. Seriosität und Verantwortungsbewusstsein sehen anders aus. Wertmüller: „Das allermindestens wäre jetzt, wenigstens in den Gesprächen über einen Sozialplan Barmherzigkeit und Großzügigkeit zu zeigen.“