Jörg Kruttschnitt, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Diakonie, verwies anlässlich einer Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht darauf „dass die Löhne und Gehälter in den diakonischen Einrichtungen deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen“. Statt Haustarifen, wie es sie in vielen privaten Sozial- und Pflegeunternehmen gebe, gelte bei der evangelischen Kirche ein verlässlicher Flächentarif.
Kruttschnitt lehnt ein Streikrecht für die kirchlich Beschäftigten trotz Protesten von Mitarbeitervertetern und der Gewerkschaft ver.di, weiterhin ab. „Wir sehen nicht, wie ein Streikrecht mit dem kirchlichen Selbstverständnis in Einklang gebracht werden kann“, sagte er auf Fachtagung in Eichstätt.
Trotz der geplatzten Tarifverhandlungen auf Bundesebene, hat der Bundesverband der Diakonie das kirchliche Arbeitsrecht des Dritten Weges als erfolgreiches Instrument zur Lohnfindung bezeichnet.
Offenbar aufgrund unüberbrückbarer Meinungsdifferenzen hat die Arbeitnehmerseite jüngst die Arbeitsrechtliche Kommission zur Lohnfindung verlassen. Nun solle ein Schlichter den Streit über die Lohnerhöhungen für die rund 120.000 Diakoniebeschäftigten beilegen (wir berichteten).
Dass es auch besser gehen kann, zeigen rund 20 regionale Tarifkommissionen der Diakonie. Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern kommen dort ohne Schlichter zu einer Einigung über Tariferhöhungen.
Quelle: Evangelisch.de