Eine bessere Bezahlung von Kranken- und Altenpflegern, sowie 8000 neue Fachkräfte – das klingt nach Verbesserung. Doch die Verständigung von Union und SPD sind nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, die eine kritische Bewertung auslösen.
So weist der „Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe“ (DBfK) die bekannt gewordenen Ergebnisse aus den Beratungen der Koalitionsrunde als völlig unzulänglich zurück. „Es ist kaum zu glauben, dass die Politik noch immer nicht versteht, wie brisant die Pflegesituation in Deutschland tatsächlich ist.“, sagt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein.
Bereits heute ist es z. B. in der Altenhilfe schwer, Fachkräfte zu finden. Und was 8000 neue Fachkräfte real bewirken können, hat der „Tagesspiegel“ aus Berlin in einer Meldung vom 31.01. beleuchtet: „8000 neue Stellen in der medizinischen Behandlungspflege – das macht rein rechnerisch grade mal eine halbe Zusatzkraft für jedes der rund 13.600 Heime in Deutschland. Die Frage, woher die neuen Kräfte kommen sollen, wo sich freie Stellen doch jetzt schon kaum noch besetzen lassen, wird nicht beantwortet.“
Ähnliche Berechnungen gibt es auch beim Diakonischen Werk in Niedersachsen (DWiN). In einer Pressemeldung vom 31.01.2018 wird u. a. die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Pflege angemahnt.
„Wir brauchen besonders in der ambulanten Pflege Arbeitsbedingungen, die auch für junge Menschen attraktiv sind. Junge Leute überlegen es sich genau, ob sie in die Altenpflege gehen. Im gesamten Bereich der Altenpflege ist der Zeitdruck erheblich. Hier fehlen sowohl Fachkräfte, angelernte Kräfte als auch eine auskömmliche Refinanzierung. Gerade bei Wünschen nach einer Pflege morgens zu bestimmten Zeiten kann es eng werden.“, so Hans-Joachim Lenke (Vorstandssprecher DWiN).
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