Bundesweites Institut für Prader-Willi-Syndrom gegründet

logo_wittekindshofDie Diakonische Stiftung Wittekindshof und die katholische Regens-Wagner-Stiftung Zell wollen mit einem gemeinsamen Institut Menschen mit der seltenen geistigen Behinderung Prader-Willi-Syndrom (PWS) stärker fördern. Die Vorstandsvorsitzende der Regens-Wagner-Stiftungen, Rainer Remmele, und der Wittekindshofer Vorstandssprecher Dierk Starnitzke unterschrieben die Errichtungsurkunde für die neue gemeinnützige Gesellschaft, wie die Stiftungen am 20.04. mitteilten.

Eingetragen ist das Institut im bayerischen Dillingen. Die Geschäftstellen sind im fränkischen Absberg und in Bad Oeynhausen in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Das neue Institut soll unter anderem internationale PWS-Kongresse organisieren, die Diagnostik, Therapie- und Fortbildungsangebote weiterentwickeln sowie die Beratung und Betreuungsmöglichkeiten für Betroffene ausbauen.

Die Geschäftsführung haben die Diplom-Psychologen Hubert Soyer von den Regens-Wagner-Stiftungen und Nobert Hödebeck-Stuntebeck vom Wittekindshof übernommen. Die beiden Psychologen haben den Angaben nach in den 1990er Jahren die ersten PWS-Angebote in Deutschland aufgebaut. Beide sind Mitglieder der Internationalen PWS-Vereinigung und mit Spezialisten unter anderem in den USA, Australien, Südamerika und Europa vernetzt, wie es hieß.

Das Prader-Willi-Syndrom, benannt nach zwei Schweizer Wissenschaftlern, beruht auf einer seltenen Chromosomenveränderung, die zu Stoffwechselveränderungen führt. Die Betroffen sind süchtig nach Essen. Typische Merkmale sind extremes Übergewicht, spontane Stimmungsschwankungen bis hin zu aggressivem Verhalten und eine leichte geistige Behinderung. In Deutschland leben nach Angaben des Wittekindshofes zwischen 4.000 und 6.000 Betroffene.

Der Wittekindhof ist eine der wenigen diakonischen Stiftungen, die spezielle stationäre und ambulante Hilfen für Betroffene anbieten. Die Regens-Wagner-Stiftungen richteten 1995 in Absberg die erste Wohngruppe ein.

 

Quelle: epd-sozial