Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) hat erneut die schlechte Entlohnung von Pflegekräften in Niedersachsen kritisiert. „Die Annäherung an das Gehaltsniveau anderer Bundesländer ist überfällig“, sagte die Ministerin am Montag zur Eröffnung eines Pflege-Fachtages in Hannover. Niedersachsen gehöre bei den Vergütungen von Fachkräften und Helfern bundesweit zu den Schlusslichtern.
Besonders auffällig sei dies in der Altenpflege, betonte Rundt. Hier zeige sich „eine gravierende Schieflage“. Der durchschnittliche Lohn einer Altenpflegefachkraft sei geringer als der eines Helfers in der Krankenpflege. Der Wettbewerb der Betreiber von Einrichtungen werde auf dem Rücken der Fachkräfte ausgetragen. „Wenn Pflegeeinrichtungen gute Arbeit in der Pflege über eine leistungsgerechte Bezahlung anerkennen wollen, merken sie schnell: Das gefährdet ihre wirtschaftliche Existenz.“ Das sei nicht akzeptabel, denn „diese Lohndumpingspirale gefährdet die Versorgungssicherheit im Land“.
Untersuchungen zufolge drohe bis 2030 deutschlandweit eine Versorgungslücke von einer halben Million Pflegefachkräften, allein in Niedersachsen seien es 50.000. Ein Schritt in die richtige Richtung sei das erneute Pflegestellen-Förderprogramm des Bundes. Bis 2018 sollen der Ministerin zufolge bis zu 660 Millionen Euro für zusätzliche Fachkräfte bereitgestellt werden. So sollten insgesamt 6.350 neue Stellen geschafft werden.
Quelle: epd sozial