Mitarbeiter demonstrieren vor der Synode

Dauerkonflikt im Bereich der Landeskirche Hannovers

Mitarbeiter demonstrieren vor der Synode

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Landeskirche Hannovers müssen weiter auf ihre diesjährige Entgelterhöhung warten. Die Landeskirche will die reguläre Lohnsteigerung um 2,3 % (mindestens 75 Euro) erst auszahlen, wenn ein Arbeitnehmer-Eigenanteil zu den Beiträgen der kirchlichen Zusatzversorgungskasse (KZVK) beschlossen ist (siehe auch unsere Meldung vom 1. März 2016).

Die Arbeitnehmerorganisationen lehnen diese unnötige Belastung der Beschäftigten ab. Sie gehen davon aus, dass die Landeskirche Hannovers aufgrund der gestiegenen Kirchensteuereinnahmen und der sehr positiven Haushaltslage weiterhin in der Lage ist, den Gesamtbeitrag zur Zusatzversorgung i.H.v. 4,8 % allein zu tragen. „Es ist ein Unding, die reguläre Tariferhöhung an Bedingungen zu knüpfen!“, so Dietrich Kniep, Vorsitzender des  vkm-Hannover.

„Unsere Mitarbeiterinnen im Sozial- und Erziehungsdienst verdienen ohnehin schon einige hundert Euro weniger als ihre Kolleginnen in kommunalen Einrichtungen. Ihnen will die Landeskirche Hannovers nun noch zusätzlich in die Tasche greifen!“ empört sich der Vorsitzende der Kirchengewerkschaft Niedersachsen, Werner Massow.

Dem Aufruf  zu einer Dialog-Demonstration folgten nach Angabe der Veranstalter ca 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie machten der in der hannoverschen Henriettenstiftung tagenden  Synode ihre Aufwartung „Wir werden den Synodalen und den Kirchenleitungen zeigen, was wir von der willkürlichen Politik der Hannoverschen Landeskirche halten!“

Das Angebot der Arbeitnehmerorganisationen, im Gegenzug zur anstehenden Entgelterhöhung eine geringfügige und zeitlich befristete Eigenbeteiligung einzuführen, hatten die Arbeitgeber im Februar nach zähen Verhandlungen abgelehnt. Stattdessen verdoppelte nun die Landeskirche Hannovers ihre Forderung:

Statt bisher 0,4 % sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt sogar die volle Beitragserhöhung zur KZVK in Höhe von 0,8 % ihres Bruttoentgelts übernehmen.

Er sei stolz auf diese streitbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wandte sich Meister an die Demonstrierenden. „Und ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die Sie jeden Tag tun, ebenso wie vor der Forderung, die Sie stellen.“ Gleichzeitig sei auch er an einer Einigung interessiert. „Ich sehe es als unsere Verpflichtung, eine Regelung zu finden, die Sie mittragen können.“

Für die Beschäftigten im Bereich der Landeskirchen in Oldenburg und Braunschweig sind die Entgelterhöhungen bereits im Februar 2016 einvernehmlich beschlossen worden.