Mindestlohn führt zu Lohnerhöhung

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IAQ-Experte Bosch:

Mindestlohn führt zu Lohnerhöhung

 

Die Einführung des Mindestlohnes in Deutschland hat offenbar zu einer Lohnerhöhung im unteren Einkommensbereich geführt. Teilweise habe es zweistellige Zuwächse bei den Stundenverdiensten, etwa bei Frauen im ostdeutschen Handel und Gastgewerbe, gegeben, teilte das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen mit. „Der Mindestlohn ist bei vielen Geringverdienern angekommen“, sagte IAQ-Experte Gerhard Bosch.

 

BoschIn seiner Stellungnahme für die Mindestlohnkommission weist der Arbeitsmarktexperte zudem darauf hin, dass es nicht zu dem befürchteten Beschäftigungseinbruch gekommen ist. Stattdessen wachse die Zahl der Arbeitsplätze vor allem in den sozialversicherungspflichtigen Stellen.

 

Als der Mindestlohn eingeführt wurde, habe man das Niveau mit 8,50 Euro im Vergleich zu den westlichen Nachbarländern eher niedrig angesetzt, erklärte das IAQ weiter. Gleichwohl profitierten mit 18,9 Prozent wesentlich mehr Niedriglöhner als in anderen EU-Ländern von diesem Schritt. Laut IAQ-Berechnungen hatten 2013 rund 6,3 Millionen abhängig Beschäftigte weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdient.

 

Probleme sieht Bosch allerdings bei Umsetzung und Kontrolle des Mindestlohns. Welche Zulagen und Sonderzahlungen anzurechnen sind, sei im Gesetz nicht ausreichend präzisiert, hieß es.

Quelle: epd sozial