Gesundheitsbranche im Visier

Die alternde Bevölkerung und das wachsende Bedürfnis nach Pflegekräften macht die Gesundheits- und Pflegebranche für Investoren attraktiv. Die Gesundheitsbranche erlebte einen starken Anstieg an Übernahmen und nahm mit einem Anteil von rund 15 Prozent – gleichauf mit der Software- und Internetbranche – den ersten Rang ein. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten lag sie mit einem Anteil von mehr als einem Drittel unangefochten auf dem ersten Platz.

Ausschlaggebend dafür war zum einen die Übernahme mehrerer großer Pflegeheimbetreiber. Zum anderen haben Investoren eine Reihe von Arztpraxen übernommen, mit dem Ziel, diese zu international aufgestellten Unternehmensgruppen zusammenschließen. Dies berichtete Christoph Scheuplein von der Hans-Böckler-Stiftung in einem Pressegespräch am Dienstag auf Einladung der Linksfraktion im Bundestag. 

Neue Dimension der Privatisierung

„Das rasante Größenwachstum der neuen Pflegekonzerne und Facharztketten macht deutlich, dass es hier um eine Neuordnung der Branchen- und Wertschöpfungsstrukturen geht“, so Scheuplein. Bei dieser Entwicklung handele es sich um eine „neue Dimension der Privatisierung und Finanzialisierung von Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge“. Die Leidtragenden könnten Patienten und Beschäftigte sein, warnt der Experte.

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Unter dem Titel „Goldene Geschäfte“ berichtete gestern die Tageszeitung „Junge Welt“.
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