Der Evangelische Pressedienst berichtete am 04.01.2023, dass der Sozialverband VdK die bisherigen Pläne einer Krankenhausreform deutlich kritisiert. Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seien unzureichend. Zwar ist es „immerhin ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Präsidentin Verena Bentele dem Nachrichtenportal „t-online“ vor den ersten Beratungen von Bund und Ländern über das Reformvorhaben, die am 05.01. begonnen haben. Allerdings sollte das Gesundheitsministerium in seinen Plänen noch „deutlich radikaler“ sein.
„Das Wohl der Patienten müsse im Mittelpunkt stehen.“
Nötig sei eine vollständige Abkehr von der Gewinnorientierung und den sogenannten Fallpauschalen im Vergütungssystem, betonte Bentele. Das Wohl der Patienten müsse in Zukunft im Mittelpunkt aller Handlungen in den Krankenhäusern stehen. Aus Sicht des agmav-Vorstands sind hierfür gute Arbeitsbedingungen und eine auskömmliche Finanzierung zwingend notwendig.
Fallpauschalen in der Kritik
Auch der Marburger Bund (MB) fordert mutigere Schritte bei einer Krankenhausreform. Das Fallpauschalensystem habe zu verheerenden Fehlentwicklungen geführt und müsse deshalb komplett abgeschafft werden. Immerhin würden die Reformvorschläge vorsehen, zumindest teilweise auf Vorhaltepauschalen umzusteigen. „Das ist enorm wichtig, nun muss der Anteil aber noch deutlich erhöht werden. Wir fordern, die gesamten patientennahen Personalkosten aus den Fallpauschalen auszugliedern“, sagte die MB-Vorsitzende Dr. Susanne Johna.
Basisfinanzierung plus Fallpauschale
Nach den Plänen Lauterbachs sollen künftig alle Kliniken eine Basisfinanzierung für die Vorhaltung von Betten, Personal und medizinischem Gerät erhalten. Einen Teil ihrer Ausgaben sollen die Krankenhäuser aber weiter über Fallpauschalen refinanziert bekommen.
Die Pressemeldung des VdK gibt es >>>hier
Ein Statement des Marburger Bunds gibt es >>>hier