30 bayrische Pflegeeinrichtungen können Springer erproben
In Bayern kann die Erprobung von Springerkonzepten in der Langzeitpflege beginnen. Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert das Modellprojekt mit 7,5 Millionen Euro. In insgesamt 30 Langzeitpflegeeinrichtungen – zehn ambulanten Pflegediensten und 20 stationäre Einrichtungen – werde ab sofort das Modell eingeführt, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Ein Ziel des Projekts sei es unter anderem, zu zeigen, wie es sich finanziell auswirkt, wenn Pflegeeinrichtungen im Regelbetrieb Springer, also eine Art Reserve, einsetzen.
Arbeitsbedingungen verbessern und Leiharbeit eindämmen
Springerkonzepte seien ein wichtiger Schritt zu verlässlichen Arbeitszeiten und damit für mehr Gesundheit und Zufriedenheit des Pflegepersonals, sagte Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU). Fehlende Planbarkeit und eine schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien die Hauptgründe dafür, dass Pflegekräfte ihren Beruf aufgeben. Holetschek zeigte sich auch davon überzeugt, dass Springermodelle helfen, Leiharbeit in der Pflege einzudämmen.
Unterschiedliche Modelle
In dem Projekt werden den Angaben nach große und kleine, städtische und ländliche Einrichtungen Springerdienste, Springerkräfte oder Springerpools ausprobieren. Das könnten einrichtungseigene und auch einrichtungsübergreifende Lösungen sein. Antragsteller für das Modellprojekt ist die Freie Wohlfahrtspflege Bayern, Projektpartner ist der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).
Sabine Weingärtner, Präsidentin der Diakonie in Bayern und Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege, erklärte, sie freue sich, dass nun gemeinsam mit dem Gesundheits- und Pflegeministerium neue Wege in der Pflege gegangen werden könnten. „Nur zusammen wird es uns gelingen, für dieses Megathema zukunftsweisende Lösungen zu finden. Denn die Zeit drängt.“