Vier von zehn Pflegekräften erscheinen nach einer Studie der Barmer häufig trotz Krankheit am Arbeitsplatz. Dieses Verhalten steht meistens im direkten Zusammenhang mit Stress, mangelhafter Unternehmenskultur und Arbeitszufriedenheit, wie die Krankenkasse am Mittwoch in Berlin erklärte. Analysiert wurden in der Untersuchung im Juni 2023 Ressourcen und Belastungen von rund 1.000 Pflegekräften in der ambulanten und stationären Versorgung.
„Trotz knapper Ressourcen sollten sich Fachkräfte niemals verpflichtet fühlen, krank bei der Arbeit zu erscheinen. Wir müssen deshalb deutlich mehr Entlastung in die Pflege bringen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Christoph Straub.
Langjährig Beschäftigte besonders gefährdet
Besonders häufig beobachteten die Studienautoren bei Pflegenden, die länger als 16 Jahre in ihrem Betrieb beschäftigt waren, dass sie krank zur Arbeit kamen. Fast die Hälfte von ihnen habe angegeben, häufig oder sehr häufig trotz Krankheit zu arbeiten. Mit rund 31 Prozent sei dieser Wert bei Pflegekräften am niedrigsten gewesen, die bis zu zehn Jahre für ihren Arbeitgeber tätig waren.
Gemeinsam mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) hat die Barmer im Juli 2023 ambulante und stationäre Pflegekräfte zu ihrer aktuellen Arbeitssituation befragt und mit Ergebnissen aus dem Jahr 2022 verglichen. Mit Hilfe der damaligen Befragungen und den aktuellen Erkenntnissen kann nun das Wohlbefinden, die Arbeitszufriedenheit und Gesundheit von Pflegekräfte vor, während und nach der Pandemie gemessen werden. Die Ergebnisse der Pflegestudie 2.0 steht kostenfrei zur Verfügung.
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