Die krankheitsbedingten Ausfälle im Beruf steigen jährlich und befinden sich auf einem Rekordniveau. Kurzerkrankungen werden vorrangig durch Atemwegsbeschwerden, Erkältungen oder grippalen Infekten hervorgerufen. Längere Ausfälle treten vermehrt durch psychische Leiden wie Depressionen oder chronischen Erschöpfungszuständen auf. Gefolgt von Muskel-Skelett- Erkrankungen wie Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfällen.
In unabhängigen Studien untersuchten und werteten verschiedene Krankenkassen die Angaben ihrer Mitglieder aus und kamen zu einem gleichwertig hohen Krankenstand.
Die unabhängigen Analysen bewerten übereinstimmend die Einführung der elektronischen Krankschreibung als einen ausschlaggebenden Grund des Anstiegs an Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen.
Die Analyse der Deutschen Angestellten Krankenkasse DAK
Die Analyse der DAK befasst sich mit der Erfassung und Entstehung des Rekordniveaus, dazu wird eine Handlungsempfehlung zum weiteren Umgang ausgesprochen.
„Unsere Studie zeigt, dass weder die telefonische Krankschreibung noch das Blaumachen die wirklichen Gründe für den sprunghaften Anstieg sind. Entscheidend ist vor allem ein statistischer Effekt, verursacht durch die neue elektronische Erfassung der Krankschreibungen. Und auch die Erkältungswellen haben nachweislich eine große Rolle gespielt“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, „Wir brauchen eine offene Debatte über die tatsächlichen Ursachen der Rekordkrankenstände und müssen die wachsende Misstrauenskultur in der Arbeitswelt eindämmen.“
Weitere Informationen >> DAK-Analyse zeigt Ursache für Rekordkrankenstand
Die Studie der KKH Kaufmännischen Krankenkasse
Die Studie der KKH wertete die Zahl der Krankmeldungen und die unterschiedlichen Krankheitsbilder aus. Die Entstehung des Rekordniveaus wurde ergründet und eine Empfehlung zur Durchführung von präventiven Maßnahmen wurde ausgesprochen.
„Wer krank arbeitet, gefährdet nicht nur die Kolleg:innen, sondern auch die eigene Gesundheit, indem er andere ansteckt, Erkrankungen verschleppt und am Ende viel länger im Job ausfällt,“ sagt die KKH-Arbeitspsychologie Antje Judick, „Unternehmen müssen noch stärker auf Prävention setzen, um hohe Krankenstände einzudämmen. Mit Blick auf Infektionskrankheiten müssten sich Beschäftigte weiter schützen und am Arbeitsplatz geschützt werden, etwa durch Hygieneregeln und Schutzimpfungen.“
Weitere Informationen >> Fehlzeiten im Job 2024 weiter gestiegen
Der Gesundheitsschutz ist ein bedeutendes Thema mit weitreichenden Auswirkungen auf vielen Ebenen der Arbeit. Wir als Mitarbeitervertretungen sind betrieblich daran zu beteiligen und auch initiativ können wir wirksam werden. Gesunde Beschäftigte sind das höchste Gut eines jeden Unternehmens.