Die finanzielle Not in der deutschen Pflegebranche nimmt zu. Auf diese akute Situation weißt der Sozialverband Deutschland (SoVD) in seiner Mai-Ausgabe von „Soziales im Blick“ hin.
So registrierte seit Anfang 2024 der Arbeitgeberverband Pflege, 1.264 Insolvenzen oder Schließungen von Pflegeheimen und -diensten. Der Verband warnt vor einem gravierenden Rückgang an Pflegeplätzen – trotz eines steigenden Bedarfes in der alternden Gesellschaft.
Bereits 2023 zeichnete der Arbeitgeberverband mit der „Deutschlandkarte Heimsterben“ ein düsteres Bild: Mehr als 800 Schließungen allein in diesem Jahr. Besonders betroffen seien sowohl kleinere, familiengeführte Einrichtungen als auch größere Unternehmen und kirchliche Träger.
Schlechte Zahlungsmoral
Als zentrale Ursache für die finanzielle Schieflage vieler Anbieter gilt die verzögerte Auszahlung durch Pflegekassen. Ausstehende Zahlungen summieren sich teils auf sechs- bis siebenstellige Beträge. Auch Sozialämter lassen sich häufig viel Zeit, um die Kosten für Pflegebedürftige zu übernehmen. Für die Einrichtungen bedeutet das: Leistungen werden oft monatelang ohne sichere Finanzierung erbracht.
Aktuell gibt es laut Statistischem Bundesamt bundesweit rund 11.250 stationäre Pflegeheime und über 15.500 ambulante Dienste. Der SoVD fordert, den Pflegenotstand endlich energisch anzugehen und die versprochene Pflegereform bald auf den Weg zu bringen.
Zur „Deutschlandkarte Heimsterben“ des Arbeitgeberverbands Pflege geht es >>>hier