Pflegeexperte warnt vor überhöhten Erwartungen an Pflegeroboter

Martin Schnellhammer vom Forschungsnetzwerk Living Lab sieht den Einsatz von Robotern in Seniorenheimen kritisch. Humanoide Modelle wie „Pepper“ böten kaum mehr als Unterhaltung und könnten Pflegekräfte nicht entlasten, da ihr Einsatz meist von Fachpersonal begleitet werden müsse – selbst bei einfachen Aufgaben wie Seniorengymnastik, so Schnellhammer gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Sinnvoller sei der Einsatz im Servicebereich, etwa beim Verteilen von Essen, wo Roboter wie in Hotels und Restaurants tatsächlich zur Entlastung beitragen könnten.
Großes Potenzial sieht Schnellhammer in datengestützten KI-Systemen wie dem intelligenten Hausnotruf, der Bewegungsmuster überwacht und bei Auffälligkeiten automatisch Alarm schlägt. Diese Technik erhöhe die Sicherheit und entlaste sowohl Angehörige als auch Pflegepersonal.

Menschliche Zuwendung und Fachkräfte notwendig

Für die Zukunft fordert er besseren Datenaustausch zwischen Pflege und Medizin. KI könne hier unterstützen, müsse aber lernen, relevante Informationen automatisch an Ärzte weiterzugeben. Trotz technischer Fortschritte bleibe Pflege auf menschliche Zuwendung und qualifiziertes Personal angewiesen.