Handwerk beklagt fehlendes Personal
Aber jeder vierte Beschäftigte in Deutschland ist Teilzeit- oder Minijobber
Von rund 150.000 offenen Stellen im Handwerk im Jahr 2017 berichtet der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) unter Berufung auf die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Der eklatante Mangel an Handwerkern ist für die Kunden an allen Ecken und Enden spürbar.
Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Die Folge, Kunden müssen oft viele Wochen warten. „Vielfach scheint der Termin beim Facharzt einfacher zu bekommen, als der beim Klempner“, wird Claus Michelsen, Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Tagesspiegel zitiert. Laut ZDH liegt die Zahl „vermutlich noch deutlich höher, weil längst nicht alle offenen Stellen beim Arbeitsamt gemeldet werden“. Jedes Jahr fehlten zudem zwischen 15.000 bis 20.000 Auszubildende – wohl auch in diesem Jahr.
Keine Arbeitskräfte – Vollbeschäftigung?
Betrachtet man die Fakten der „realen“ Beschäftigung, so scheint sich ein Widerspruch aufzutun. Denn immer mehr Menschen in Deutschland sind in Teilzeit- und Minijobs, in der Leiharbeit oder befristet angestellt. Die Zahl der Arbeitnehmer in sogenannter atypischer Beschäftigung ist in den letzten 10 Jahren also seit 1997 um 2,5 Millionen auf 7,7 Millionen gestiegen. Dies melden die Zeitungen des RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Meldungen basieren auf der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion. Demnach war 2017 fast jeder vierte Beschäftigte Teilzeit- oder Minijobber, Leiharbeiter oder befristet angestellt. 23,2 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmern standen 14 Millionen Teilzeit-Beschäftigte, Minijobber und kurzfristig Beschäftigte gegenüber. Dies entspricht gegenüber 1997 einem Plus von 57,3 Prozent
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- 41104 Arbeitsmarktstatistik: Beate Klinger / pixelio.de