Rund 88 Prozent der Geschäftsführungen von Pflegeeinrichtungen im Südwesten finden es laut dem aktuellen BWKG-Indikator für Pflegeeinrichtungen schwierig oder eher schwierig, offene Stellen für Pflegefachkräften zu besetzen.
„Den Pflegeeinrichtungen fehlt Personal und Geld und die Folge davon ist, dass weniger Pflegeplätze angeboten werden können“, fasst der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Heiner Scheffold, die Ergebnisse des aktuellen BWKG-Indikators für die Pflegeeinrichtungen zusammen. Im Rahmen des Indikators werden die Geschäftsführenden der BWKG-Mitgliedseinrichtungen zweimal jährlich zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und zur Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befragt.
Engpass nicht nur in der Pflege
Aber auch bei Pflegehilfskräften, bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen in der Pflege sowie beim Besetzen von Stellen in Hauswirtschaft, Technik und Verwaltung haben mehr als die Hälfte bis zwei Drittel der befragten Pflegeeinrichtungen Probleme, teilte die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) am Donnerstag mit.
Diese Zahlen machten deutlich, dass sich bei den Pflegeeinrichtungen aus dem Pflegeeinrichtungen mittlerweile ein genereller Personalmangel entwickelt habe, so die BWKG. Zu den Mitgliedern der BWKG gehörten 830 Pflegeeinrichtungen.
Personalmangel und Finanzierungsprobleme führen zu weniger Pflegeplätzen
Nach den Rückmeldungen der Träger von Pflegeeinrichtungen sei davon auszugehen, dass aktuell mindestens zehn Prozent der Plätze allein wegen des Personalmangels nicht belegt werden können. Das sei angesichts des bestehenden Bedarfs an Pflegeplätzen und des demografischen Wandels äußerst bedenklich.
Rote Zahlen nehmen zu
Nach den Zahlen des BWKG-Indikators haben rund die Hälfte der Pflegeeinrichtungen das Jahr 2023 mit roten Zahlen abgeschlossen. Für 2024 prognostizieren 38 Prozent rote Zahlen. Die BWKG forderte deshalb, die Finanzierung der Pflegeeinrichtungen ganz grundlegend zu überprüfen und zu überarbeiten. Dabei sei darauf zu achten, dass die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen finanziell nicht überfordert werden.
Ergbenisse des BWKG-Indikator gibt es >>>hier