Bundesfamilienministerin will Pädagogen besser bezahlen

Franziska Giffey fordert Lehrer-Gehalt für Erzieher

Will die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey Erzieherinnen und Erzieher tatsächlich fördern und weiß auch schon wie? Scheinbar ja, zumindest forderte die SPD-Politikerin in ihrer neuen Verantwortung für Familien Senioren Frauen und Jugend ziemlich forsch eine deutlich bessere Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern. In einem Interview der Zeitung mit den 4 großen Buchstaben konkretisierte sie, dass das Erziehergehalt auf das Niveau von Grundschullehrern angehoben werden sollte.

„Kitas sind Bildungseinrichtungen“, sagte sie. „Und aus meiner Sicht verdienen Erzieherinnen und Erzieher, auch jene, die im Ganztagsbetrieb im Hort arbeiten, eine Bezahlung ähnlich wie Pädagogen, die etwa in der Grundschule arbeiten.“

Es gehe schließlich um Menschen, „die in der Bildung arbeiten und die Basis für die Zukunft unserer Kinder und damit für die Zukunft der Bundesrepublik legen“, argumentierte Giffey.

Man darf unterstellen, das die Ministerin, die vor ihrem Eintritt in das Bundeskabinett in der Kommunalpolitik, als Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Neukölln, gewirkt hat, weiß wovon sie redet. Man darf gespannt darauf sein, ob den Worten konkretes politisches Wirken folgen wird. Getreu dem Motto „Man messe sie an ihren Taten“ wird sich entscheiden, ob politischer Gestaltungswille oder eine weitere populistische ……… vorliegt

Leider zeigt die Lebenswirklichkeit, dass sich die „Wertigkeit“ einer Arbeit nicht unbedingt in ihrem Vergütungsniveau widerspiegelt. So ist das nun richtigerweise als zu niedrig bewertete Gehaltsgefüge der Kita MitarbeiterInnen, wie es der ver.di Tarifabschluss „Sozial und Erziehungsdienst“ normiert, den KollegInnen auch von den öffentlichen Arbeitgebern nicht geschenkt worden. Wer erinnert sich nicht an das Jahr 2015, die letzte Tarifauseinandersetzung war wochenlang der Aufmacher der Nachrichtensendungen. Die Kita KollegInnen mussten zur Erreichung eines akzeptablen Abschlusses, in einen nicht gewollten, aber unbedingt erforderlichen Wochenlangen Streik treten.

Es wird sich also zeigen müssen, von welcher Nachhaltig- und Ernsthaftigkeit Aussagen von in politischer Verantwortung stehenden Politikern geprägt sind. Immerhin, Union und SPD haben im Koalitionsvertrag angekündigt, die gesetzlichen Voraussetzungen für angemessene Löhne und gute Arbeitsbedingungen in der Altenpflege schaffen und gemeinsam mit den Tarifpartnern dafür sorgen zu wollen, dass Tarifverträge flächendeckend zur Anwendung kommen.

Die laufenden Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes bieten beste Gelegenheit, die formulierten Zielsetzungen in Regierungshandeln umzusetzen.