Diakonie Tarifrunde 2018

„Enttäuschender Einstieg in die Tarifrunde“

Im hannoverschen Stephansstift trafen sich am Montag die Tarifpartner der Diakonie Niedersachsen zum Start in die Tarifrunde. Wenngleich Niemand in der ersten Verhandlungsrunde einen Abschluss erwartet hätte, so zeigten sich die Verhandler auf Gewerkschaftsseite doch schon ein wenig enttäuscht vom Verlauf, zumal die Forderungen schon seit dem 20. November der Arbeitgeberseite schriftlich vorliegen.

Annette Klausing © ver.di

Zu Beginn der Verhandlung haben wir unsere Forderungen kurz erläutert. Neben einer Entgeltsteigerung, die die unteren Entgeltgruppen begünstigt (6%, mindestens 200€) geht es uns auch darum, attraktive Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für die Diakoniekollegen*innen in Niedersachsen zu vereinbaren. Dazu gehört eine angemessene Eingruppierung, eine Orientierung an vergleichbaren Tarifbereichen und die Begrenzung der Arbeitsbelastung, benannte Annette Klausing, die ver.di Verhandlungsführerin die Vorgaben.

„Zu all den Themen haben wir heute von dem Arbeitgeberverband sehr wenig Konkretes gehört, sondern sind auf den Februar 2019 verwiesen worden – dann wollen die Arbeitgeber Vorschläge unterbreiten“

Wie die Arbeitgeberseite ihrerseits die Prioritäten und Verhandlungsspielräume sieht, wird aus der Stellungnahme des Verhandlungsführers der Arbeitgeberseite deutlich.

Auf der Homepage des Arbeitgeberverbandes DDN kann man nachlesen:

„Entgelterhöhungen und weitere, zusätzliche Kosten verursachende Veränderungen müssten im Gegenzug Veränderungen in den Mantelregelungen des TV DN gegenüberstehen, die den sich aus dem Fachkräftemangel ergebenden Herausforderungen sofort Rechnung tragen. Das kann u.a. die Wochenarbeitszeit betreffen. „Jede zusätzliche Stunde unmittelbar am Bett des Patienten oder an der Seite der Hilfebedürftigen sei wichtig“, so Dr. Rannenberg.

https://www.ddniedersachsen.de/news/auftakt-der-tv-dn-tarifverhandlungen-2019-am-17-dezember

Das heißt im Klartext, jede Lohnsteigerung muss durch eine Kürzung im Mantelbereich (am besten über) kompensiert werden. Das Strickmuster kommt den Diakoniebeschäftigten bekannt vor.

So dürfte auch nicht nur den, zur „Begrüßung“ und „festlichem“ Geleit der Arbeitgeber, nach Hannover gereisten KollegInnen klar geworden sein, das es weiterer und auch nachdrücklicher in das Bewußtsein der Arbeitgeber vordringender Aktionen in der nun laufenden Tarifrunde bedarf, um zu einem positiven Tarifabschluss zu gelangen.

Der nächste Verhandlungstermin ist der 18. Februar 2019.

Näheres siehe unter ver.di Niedersachsen-Bremen hier

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