Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die Ankündigung von Sozialministerin Dr. Carola Reimann, die geplante Evaluation unter den beruflich Pflegenden doch als so genannte Vollbefragung durchzuführen. „Mit der Beteiligung aller Pflegenden an der Evaluation setzt die Landesregierung eine wichtige ver.di-Forderung um“, lobt Landesleiter Detlef Ahting in einer Pressemeldung vom 25.02.2020.
Beitragspflicht und Alternativmodelle
So sehr ver.di die Vollbefragung begrüße, müssten allerdings auch zentral wichtige Fragen gestellt werden. Wirklich ergebnisoffen sei die Befragung erst dann, wenn neben der Frage nach der Beitragspflicht auch die Auffassung der Kammer-Mitglieder zur Pflichtmitgliedschaft und zu Kammer-Alternativmodellen eingeholt werde, so Landesfachbereichsleiter David Matrai. Das müsse bei der Evaluation bedacht werden.
ver.di hatte mit der „Vereinigung der Pflegenden“, die auf freiwilliger Mitgliedschaft basiert, bereits ein Alternativmodell für die bisherige Kammer vorgestellt.
Kritik an Kammerentscheidung
Die Gewerkschaft kritisiert die Entscheidung der Kammerversammlung der Pflegekammer Niedersachsen, die finanzielle Unterstützung der Landesregierung zur Beitragsfreiheit nur für die Jahre 2018, 2019 und 2020 anzunehmen scharf. „Die Pflegekammer stellt sich damit gegen die breit getragene Forderung ihrer Mitglieder nach einer dauerhaften Beitragsfreiheit und eine entsprechende Entscheidung der Landesregierung. Damit ist jedes Jahr eine neue Protestwelle vorprogrammiert. Die Landesregierung muss jetzt handeln und diesem Irrsinn ein Ende setzen“, so ver.di-Landesleiter Detlef Ahting in einer Pressemeldung.
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