Stimmen zum Tag der Pflege

Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der Krankenpflegerin Florence Nightingale. Die im Jahr 1820 in Florenz geborene Britin gilt als die Begründerin der modernen Krankenpflege. 

Stimmen zum Tag der Pflege

Diakonie

Die Corona-Krise hat noch einmal überdeutlich gemacht, wie wichtig der Pflegeberuf ist“, sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. „Wie gut, dass es in den Krankenhäusern und Seniorenheimen längst eine hohe Wertschätzung gibt.“ „Spätestens die Corona-Krise hat uns die Augen geöffnet für den kostbaren Dienst all der Menschen in der Pflege. Der Dank und die Anerkennung muss sich auch in besserer Bezahlung ausdrücken“, sagt Heinrich Bedford-Strohm zum Tag der Pflege. Diakonie-Präsident Lilie ergänzt: „Einmalige Zahlungen wie eine steuerfreie Prämie sind ein wichtiges Signal, aber das reicht auf Dauer nicht. Die Sozialsysteme müssen mit mehr Geld ausgestattet werden.“ Präsident Lilie unterstreicht, eine gute Bezahlung sei die Grundlage dafür, auch weiterhin gutes und engagiertes Personal zu finden: „Immer mehr Menschen werden immer älter, und es gibt immer weniger Pflegerinnen und Pfleger.“ 

AWO Landesfachausschuss Altenpflege

Stefan Wolfshörndl, Co-Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, erklärt anlässlich des Internationalen Tags der Pflege : „Ich fordere die 35-Stunden-Woche in der Pflege – bei vollem Lohausgleich. Damit würden wir unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, höhere Renten im Alter, weniger Kündigungen und einen niedrigeren Krankenstand erreichen – kurzum den Pflegeberuf attraktiver machen und somit dem Pflegenotstand effektiv entgegenwirken.“  Des weiteren hat der Landesfachausschuss einen Katalog erstellt, in dem er u.a. noch folgendes fordert:

  • Eine deutliche Anhebung der Personalschlüssel in der Pflege zur Reduzierung der permanenten Arbeitsüberlastung und des häufigen Einspringens bei kurzfristigem Personalausfall.
  • Die Wiedereinführung einer staatlichen Finanzierung eines attraktiven Altersteilzeitmodells zur Entlastung älterer Pflege.

Ver.di

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) äußert in der Pressemitteilung deutliche Kritik am neuesten Entwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein Gesetz zur tariflichen Bezahlung in der Altenpflege. „Spahn erweckt den Eindruck, er tue etwas für die Pflege. Tatsächlich aber erweist er ihr einen Bärendienst“, sagte Sylvia Bühler, die im ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheits- und Sozialwesen 5 zuständig ist. Die Pläne des Ministers garantierten keine ausreichenden tariflichen Mindestbedingungen in der Altenpflege. Damit über das Gesetz eine Lösung komme, müsse deutlich nachgebessert werden.

In dem Flugblatt zum 12.05 fordert ver.di:

Es braucht dringend mehr Personal, um eine qualitativ hochwertige Pflege zu sichern und die Flucht aus den Berufen zu stoppen. Das Signal dafür muss jetzt kommen, bevor noch mehr Kolleg*innen ihre Arbeitszeiten reduzieren oder sogar
ganz aussteigen, weil sie unter diesen Bedingungen nicht mehr weiterarbeiten wollen bzw. können.

ag-mav Niedersachsen

Die ag-mav kann sich all den Aussagen und Forderungen anschließen. Verwunderlich ist es nur, dass sich repräsentative Vertreter der EKD einerseits für bessere Bedingungen in der Pflege einsetzen und andererseits die ARK DD keine Zustimmung zum Altenhilfetarifvertrag gegeben hat, anscheinend sind sich Kirche und Diakone in ihrer Handlung nicht ganz einig.

Wir hoffen, dass sich alle Arbeitgeber*innen und dessen Vertreter*innen in Tarifkommissionen, Arbeitsrechtlichen Kommissionen und auch die Gesetzgeber*innen an diese positiven, wertschätzenden Worte erinnern, wenn es um die Arbeits- und Vergütungsbedingungen aller Arbeitnehmer*innen in den sozialen Berufen geht.

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