Gratifikationsschein soll Branche attraktiver machen

Anfang der Woche skizzierte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in einem Positionspapier, wie Pflegende in der Berufstätigkeit gehalten und die Attraktivität des Berufs gesteigert werden können. Mit einem „Gratifikationsschein für Pflegeberufe“ sollen langjährige Arbeitsbelastungen abgefedert und der Verbleib im Beruf ermöglicht werden. Dies sei laut DBfK in seiner Presserklärung ein wichtiger Baustein, um die pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Folgen der Arbeitsbelastung

Studien zeigten, dass beruflich Pflegende aufgrund der Belastungen früher aus dem Beruf aussteigen, häufiger krankheitsbedingt ausfallen und ihre Arbeitszeiten reduzieren. Das verschärfe den Personalmangel in der Pflege, ziehe das Risiko von Altersarmut nach sich und mache die Pflegeberufe unattraktiv. „Um diesen Phänomenen gegenzusteuern, wurden bereits Maßnahmen zur Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation auf den Weg gebracht“, erläuterte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Das muss weiter ausgebaut werden, denn wir brauchen mehr, um dem Pflegepersonalnotstand zu begegnen. Wir schlagen daher ein Instrument vor, das die Leistungen der professionell Pflegenden honoriert, ihre Belastungen kompensiert und sie im Alter finanziell absichert.“

Vorteile ab 50

Das vorgeschlagene Konzept sieht vor, dass beruflich Pflegende nach zehn Jahren im Job den Gratifikationsschein erhalten. Damit haben sie ein Anrecht darauf, ab dem 50. Lebensjahr ihre Arbeitszeit bei vollem Gehalt auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren, und sie erhalten fünf zusätzliche Urlaubstage. Außerdem sollen Rehabilitationsmaßnahmen und Kuren mit dem Schein unbürokratisch möglich werden, zusätzliche Rentenpunkte erworben und eine Anrechnung von häuslicher Care-Arbeit erfolgen.

Und weiter?

Ob der Gratifikationsschein für die Erreichung der genannten Ziele ausreicht, kann bezweifelt werden. Neben den angedachten Erleichterungen, wird es weiterhin zwingend notwendig sein, die Arbeitsbedingungen in der Pflege grundlegend zu verbessern und somit die Attraktivität von Pflegeberufen zu erhöhen.

Ein Positionspapier des DBfK finden Sie hier >>>

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  • Gratifikationsgutschein_Beitragsslider: agmav / DBfK