Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege

Alle Beschäftigten wünschen sich gute Arbeitsbedingungen, insbesondere in der Pflege. Arbeiten zu ungünstigen Zeiten, Schichtarbeit, Personalmangel und Arbeitsverdichtung sind hingegen an der Tagesordnung.

Die Unternehmen in der Pflege sollten sich des demokratische Wandels und der vermehrten altersbedingten Personalabgänge soweit bewusst sein, dass sie verstärkt auf Personalbindung und -gewinnung achten. Gute Arbeitsbedingungen und eine hohe Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten steigern statischen nachgewiesen die Produktivität und Effektivität eines Unternehmens.
Viele Pflegeinrichtungen sehen sich weder personell noch zeitlich und / oder finanziell in der Lage Veränderungen und Verbesserungen im Unternehmen vorzunehmen. Gleichzeitig beklagen sich die Einrichtungen aber über den Personalmangel und die hohen Kosten für den Einsatz von externem Personal.

GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege

Bereits seit 2021 besteht ein Projekt der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, um Unternehmen bei der Veränderung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu unterstützen. Unter dem Schwerpunkt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde das Projekt „Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege – GAP“ gestartet. Der Fokus liegt auf den Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege, welche eine externe Organisationsberatung gefördert bekommen können.

Beim GAP-Projekt analysieren erfahrene Coaches aus der Pflegeszene vor Ort gemeinsam mit der Einrichtung, was deren größte Herausforderungen sind, und entwickeln individuelle Lösungen, beispielsweise im Bereich des Ausfallmanagements, in der Kommunikation untereinander oder mit den Pflegebedürftigen. Das Projekt bietet auch Konzepte für eine familienfreundliche Unternehmenskultur an. So können Einrichtungen wieder attraktiver werden für die vorhandenen Beschäftigten sowie zur Gewinnung von neuen Pflegekräften.

Die Teilnahme am Projekt, die etwa 8 bis 15 Monate dauert, wird über Fördermittel aus dem Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung (§8 Abs. 7 SGB XI) Ko-finanziert. Es werden bis zu 50 % der Projektkosten je Einrichtung übernommen – maximal 7.500 € je Kalenderjahr. Einrichtungen mit bis zu 25 in der Pflege tätigen Beschäftigten erhalten eine bis zu 70%ige Ko-Finanzierung ihrer Projektkosten – maximal bis zu 10.000 € je Kalenderjahr.

Das GAP-Projekt zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass Pflegekräfte gerne arbeiten, Pflegebedürftige gut versorgt sind und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit gesichert ist.

Evaluierung und Zukunft

Von 2021 bis Ende 2024 wurden fortlaufend Daten zum GAP-Projekt erfasst und ausgewertet. Die Evaluation des Projektes zeigt eine signifikante Steigerung der Zufriedenheit der Beschäftigten in den teilnehmenden Einrichtungen.

Bis Ende 2024 nahmen mehr als 550 Pflegeeinrichtungen am Projekt teil. Über 270 Einrichtungen konnten das Projekt bis Dezember 2024 mit einem positiven Effekt abschließen, die weiteren Einrichtungen befinden sich in der Projektumsetzung.
Das GAP-Projekt wurde im Februar dieses Jahres verlängert. Bis mindestens Juni 2026 können Pflegeinrichtungen und Pflegedienste weiterhin teilnehmen und ihre Arbeitsbedingungen verbessern.

Weitere Informationen sind hier zu finden >> Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege
Erfahrungen zum Projekt aus der Praxis sind hier zu finden >> Pflegenetzwerk Deutschland