Mehr Pflegeauszubildende und Anerkennungen

Die im Jahr 2020 eingeführte generalistischen Pflegeausbildung soll die Auszubildenden befähigen, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Die Ausbildung schließt nach drei Jahren mit dem Berufsabschluss Pflegefachfrau / -mann.
Vor Beginn des letzten Drittels der Ausbildung besteht für die Auszubildenden ein Wahlrecht zur Spezialisierung. Es können ebenso die Abschlüsse einer Altenpflegefachperson oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflegefachperson erworben werden.
Nach Angabe des Statistischen Bundesamts machten 99 Prozent der rund 37.400 Auszubildenden im Jahr 2024 einen Abschluss als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Nur rund ein Prozent absolvierten die Ausbildung mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (rund 280 Abschlüsse) oder der Altenpflege (rund 80 Abschlüsse).

Rund 9 Prozent mehr Ausbildungsverträge, jedoch 30 Prozent Abbrecherquote

Den weiteren Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge begannen knapp 59.400 Personen im vergangenen Jahr eine berufliche Ausbildung zur Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Insgesamt stieg damit die Zahl der neuen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr um rund 9 Prozent an. Insgesamt, also über alle Ausbildungsjahre hinweg, befanden sich 146.700 Menschen in einer Pflegeausbildung.

Statistisches Bundesamt >> Pflegefachfrau / -mann

Trotz der steigenden Auszubildenden-Zahlen sind Berufs- und Bundesverbände in der Pflegebranche besorgt. „Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst und die Azubizahlen kommen nicht hinterher. Die Ausbildungszahlen in der Pflege entwickeln nach wie vor nicht annähernd die Dynamik, die benötigt wird, um das Versorgungsaufkommen zu decken.“
Hinzukommt, nicht jeder Ausbildungsvertrag wird umgesetzt oder beendet. Die Abbrecherquote in der Pflegeausbildung ist mit rund 30 Prozent überdurchschnittlich hoch, wobei die regionalen Zahlen variieren. Mit etwa 40 Prozent ist die Quote in den Regionen Berlin und Brandenburg am höchsten. Brandenburg plant gezielte Maßnahmen, um Auszubildende im Berufsfeld zu unterstützen und zu halten. Den Auszubildenden soll sozialpädagogische Begleitung zur Seite gestellt werden, um die intensiven Ausbildungsphasen bewältigen zu können.

Rekordwert bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse

In Deutschland werden immer mehr ausländische Berufsabschlüsse anerkannt. Im vergangenen Jahr bewilligten die Behörden dem Statistischen Bundesamt zufolge 79.100 Anträge, gut ein Fünftel (21 Prozent) mehr als im Vorjahr 2023. Pflegefachkräfte sind dabei klarer Spitzenreiter und lassen Ärzte und Ingenieure hinter sich. Seit Beginn der Erfassung im Jahr 2016 hat sich die Zahl der Anerkennungen mehr als verdreifacht, ein Rekordwert.

Die meisten bewilligten Anerkennungsverfahren drehten sich, wie auch im Jahr 2024, um medizinische Berufe. Auf Platz eins lagen mit 32.500 Anerkennungen und einem Anteil von 41 Prozent der Anerkennungen die Pflegefachkräfte mit einem Plus von 19 Prozent. Es folgten mit 11.000 Anerkennungen Ärzte sowie Ingenieure mit 4.400 Anerkennungen.

Der steigende Trend bei den Anerkennungen ist für die deutsche Gesellschaft von zentraler Bedeutung, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.