Die niedersächsische Diakonie sieht in einem am 25.02. vorgestellten Gutachten zum Personalmangel in Altenheimen die Realität wiedergeben. „Die Zahlen sind keine Überraschung“, sagte Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke dem evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Er betonte allerdings, dass es nicht ausreiche, auf den höheren Personalbedarf hinzuweisen. „Eine entsprechende Personal- und Organisationsentwicklung muss ebenfalls mitgedacht werden, denn mehr Personal bedeutet nicht immer auch eine höhere Zufriedenheit.“
Änderungen von Arbeitsbedingungen notwendig
In einem ersten Schritt müssten Fort- und Weiterbildungsangebot konzipiert werden, um die benötigten Assistenzkräfte zu qualifizieren, sagte Lenke weiter. „Zurzeit werden Aufgaben von Pflegekräften übernommen, die von Assistenzkräften durchgeführt werden könnten und müssten.“ Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, bedürfe es allerdings einer Reihe von Veränderungen bei den Arbeitsbedingungen. So seien etwa verlässliche Dienstplanung und Gesundheitsförderung erforderlich.
Der Bremer Pflegeökonom Heinz Rothgang hatte ermittelt, dass bundesweit insgesamt 36 Prozent mehr Pflegekräfte gebraucht werden, um die hohe Arbeitsbelastung zu senken und die Pflegebedürftigen so zu versorgen, wie es nötig wäre – ganz überwiegend qualifizierte Pflegehelferinnen und -helfer. Ein durchschnittliches Heim mit 100 Bewohnern müsste laut Gutachten 55 Pflegekräfte haben statt der heute üblichen 40. Bundesweit käme das einem Zuwachs von 320.000 auf 440.000 Pflegekräfte gleich.
Quelle: epd
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