175. Jubiläum Diakonie Deutschland

„Ohne sie geht es nicht“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Festveranstaltung zum 175. Jubiläum der Diakonie Deutschland in Berlin. Damit gemeint ist, die Diakonie und alle anderen Wohlfahrtsverbände, welche bezeichnend für den Zusammenhalt der Gesellschaft stehen.

Vor 350 Gästen aus Politik und Gesellschaft betonte Olaf Scholz die wichtige Bedeutung eines starken Sozialstaats und eines sicheren Zusammenhalts „gerade in schwierigen Zeiten wie diesen“.

„Die Diakonie hat mehr als 600 000 Beschäftigte, 700 000 Ehrenamtliche in Tausenden von Einrichtungen mit über einer Million Betten und Plätze. Was die Diakonie und alle anderen Wohlfahrtsorganisationen leisten, das ist für die ganze Gesellschaft wichtig. Die Diakonie ist in nahezu allen sozialen Diensten aktiv und erreicht damit zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger,“ so würdigte Olaf Scholz den Einsatz der Diakonie und seiner Beschäftigten.

Die Rede des Bundeskanzlers Olaf Scholz >> 175 Jahre Diakonie

Diakonie und Kirche appellieren und danken

Das Jubiläum umfasst auch das Ehrenamt und die Freiwilligendienste. Die Bundesregierung will die Zuschüsse zu den Freiwilligendiensten stark kürzen. Der Diakonie zufolge würde das zum Wegfall von einem Viertel der rund 100.000 Stellen pro Jahrgang führen. Deshalb sprach sich der Präsident der Diakonie Deutschland Ulrich Lilie insbesondere für die Freiwilligendienste aus und bat den Bundeskanzler, „sich persönlich dafür einzusetzen, dass es zu einer deutlichen Korrektur dieses überhaupt nicht einsichtigen und noch weniger weitsichtigen Kürzungsbeschlusses kommt“.

In Zeiten der Klimakrise und wachsender sozialer Ungleichheiten kommt es darauf an, den Wandel und die gesellschaftliche Transformation sozial gerecht zu gestalten. „Dies geht nur gemeinsam, im Miteinander von Politik und Zivilgesellschaft. Niemand darf zurückbleiben, das bleibt der Anspruch der Diakonie“, so Ulrich Lilie.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, sagte, „Alle, die sich gegenwärtig darum mühten, den demokratischen Zusammenhalt zu sichern und zu stärken, sollen und müssen wissen – und zwar ohne den Hauch eines Zweifels -, dass Kirche und Diakonie dabei sind“. Sie betonte, dass soziale Gerechtigkeit eine Voraussetzung für Freiheit sei, „Freiheit ist keine Freiheit, wenn die sozialen Fragen nicht gelöst sind“.

Diakonie – Sozialvorständin Maria Loheide und Finanzvorstand Jörg Kruttschnitt dankten Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, die sich jeden Tag und oft auch nachts für die Diakonie und damit für die Menschen einsetzen.

Kampagne und Zukunft der Diakonie

Auf der Festveranstaltung angesichts des Jubiläums der Diakonie Deutschland wurde zudem ein Netzwerk der „rettenden Liebe“ gefordert. Die Diakonie stellte hierzu ihre Jubiläumskampagne „#ausLiebe“ vor.

„Es geht uns in unserem Jubiläumsjahr um die Gegenwart und um die Zukunft. Nah bei den Menschen und am Puls der Zeit: Aus Liebe“, so Diakonie Deutschland Präsident Ulrich Lilie.

Diakonie Deutschland >> Kampagnenseite #ausLiebe

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte die Diakonie einen Ausblick in die Zukunft vor. Beim Zukunft – Kongress „Visionen 2048“ werden Impulse für die Zukunft gesetzt. Vom 24. – 25. November 2023 werden in Leipzig innovative, gemeinnützige Projekte zur sozialen und klimagerechten Zukunftsgestaltung vorgestellt und die Vernetzung gefördert.

Diakonie Deutschland >> Zukunftskongress „Vision 2048“

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