„Neues Kapitel“ der Konzertierten Aktion Pflege

Die Akteure der Konzertierten Aktion Pflege in Niedersachsen (KAP.Ni) haben ein „Neues Kapitel der Zusammenarbeit“ angekündigt. Im August dieses Jahres trafen sich die sieben Vertreter aus der Landespolitik, der Kranken- und Ersatzkassen, der Diakonie und sozialen Dienste sowie der Arbeitnehmervertretung.

„Das übergeordnete Ziel der Konzertierten Aktion Pflege ist es langfristig und flächendeckend die pflegerische Versorgung in Niedersachsen in einer aktuell schwierigen Situation sicherzustellen.“ so der Grundgedanke der Aktion.

„In diesen herausfordernden Zeiten gilt es einmal mehr, mit großer Aufmerksamkeit die Belastungen in der Pflege zu erkennen und sie gemeinsam anzugehen“, sagte der niedersächsische Sozialminister Andreas Philippi (SPD).

Der Vorsprecher der Diakonie in Niedersachsen Hans – Joachim Lenke äußerte, „Insbesondere der (Fach-) Kräftemangel ist ein großes Problem, dem wir mit vielen Maßnahmen zu Leibe rücken müssen“.

Gemeinsam wurde ein „umfangreiches“ Maßnahmenpaket entwickelt. Schwerpunkte sind die Fachkräftegewinnung, die Entlastung pflegender Angehöriger, die Entbürokratisierung und Digitalisierung in der Pflege.

Weitere Angaben beim Niedersächsisches Gesundheitsministerium >> Neues Kapitel für Konzertierte Aktion Pflege

Der Zehn-Punkte-Plan der Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen

Das Maßnahmenpaket der KAP.Ni ist in einem Zehn-Punkte-Plan festgehalten. Dieser beinhaltet unter anderem:

– Eine „neue Fachkräftestrategie“ wird mit Nachdruck verfolgt.

– Zur Gewinnung von Pflege-Assistenzkräften wird die Einführung einer einjährigen Ausbildung geprüft.

– Zur Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe werden Maßnahmen zur Eindämmung von Leiharbeit geprüft und neue Arbeitszeitmodelle in einer Arbeitsgruppe entwickelt.

– Anhand einer „Projektstruktur Entbürokratisierung“ soll unnötiger bürokratischer Aufwand identifiziert und modellhafte Alternativen entwickelt werden.

Wie gestaltet sich die Umsetzung?

In diesem Jahr sollen drei der zehn Vorhaben in die Umsetzung starten: „Kurzzeitpflege stärken“ durch eine optimierte Finanzierung, „Attraktivere Arbeitszeitmodelle schaffen“ entwickelt durch die gebildete Arbeitsgruppe und „Bürokratie abbauen“ durch ein neues Projektdesign.

Konkrete Einzelheiten zur Umsetzung der Maßnahmen werden im veröffentlichten Punkte – Plan nicht definiert. Eine zeitliche Vorgabe zur Erreichung der Ziele fehlt ebenso. Vielversprechende Worte, welchen umgehend Taten folgen müssen. Denn wann die dringend notwendigen Verbesserungen eintreten werden bleibt offen.

Das Entwicklungstempo des Bündnisses kann an der ersten Arbeitsphase von 2019 bis 2022 gemessen werden. Nach eigenen Angaben konnte in den vier Jahren eine bessere Bezahlung für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen durch die „Tarifverpflichtung“ erreicht werden. Mehr Kurzzeitpflegeplätze konnten durch Landesförderungen angeboten werden und eingeführt wurde eine neue Personalbemessung in der Langzeitpflege. Zudem wurde die Beschwerdestelle Pflege eingerichtet und eine zweiteilige Studie zur „Arbeitsplatzsituation in der Akut- und Langzeitpflege“ durchgeführt. Das Ergebnis wurde diesjährig zum Anlass der „Tag der Pflegenden“ veröffentlicht.

Bundesministerium für Gesundheit >> Konzertierte Aktion Pflege

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