Fliehende in Niedersachsen

Auch ein Thema in Einrichtungen der Diakonie

Dr.Künkel_kleinMenschen, die auf der Flucht sind, beschäftigen auch betriebliche Interessenvertretungen. Fliehende Menschen in Niedersachsen waren das Schwerpunktthema der ersten Mitgliederversammlung am 14.01. in Hannover. Der agmav-Vorstand hatte Mitarbeitervertretungen aus ganz Niedersachsen eingeladen und rund 140 Kolleginnen und Kollegen kamen, um sich zu informieren und von ihren betrieblichen Erfahrungen zu berichten.
Über die Positionen der „Diakonie in Niedersachsen“ (DWiN) informierte Dr. Christoph Künkel (Vorstandssprecher der DWiN).

 

Informationen aus erster Hand

In vielen diakonischen Einrichtungen werden mittlerweile Aufgaben im Zusammenhang mit fliehenden Menschen erfüllt. Hauptsächlich geht es hier um die Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen.
Über die nicht immer einfache Arbeit, berichteten KollgInnen im Plenum, sowie ausführlich in regionalen Arbeitsgruppen. Die Ergebnisse werden vom agmav-Vorstand zusammengefasst und den Mitarbeitervertretungen zur Verfügung gestellt.

Dr. Künkel stellte in seiner Gastrede seine Sichtweise zur aktuellen Situation da.
Er sieht die Begleitung und Unterstützung als ein Thema der nächsten Jahre. Die Ursachen für die Flucht von Menschen müssen in den Blick genommen und beseitigt werden. Aber dies wird nicht von heute auf morgen gelingen. Menschen werden sich daher auf den Weg machen, um sich aus bedrohlichen Situationen zu retten. „Bisher war zwischen den Krisengebieten und uns die Mattscheibe der Fernsehgeräte. Nun kommen wir direkt mit den Auswirkungen der Krisen in Berührung“ so Dr. Künkel. Die Unterstützung darf aber nicht zu einer „fürsorglichen Entmündigung“ der Fliehenden führen. Eine Herausforderung für die Gesellschaft und alle die helfen wollen!

In Diskussionen wurde darauf hingewiesen, dass bei allem Engagement der diakonischen Einrichtungen, die bisherige Arbeit nicht in den Hintergrund treten darf. Und für die bestehenden und neuen Tätigkeitsfelder sind Ressourcen und Kompetenzen bereitzustellen.

Unmut gegen die geplante Pflegekammer

Hanjo_schwarzeZweites großes Thema war die geplante Pflegekammer. Hier berichtete Hanjo Schwarze. Er ist als Mitglied des agmav-Vorstands in die Gründungskonferenz der Pflegekammer entsandt.

Um die bestehenden Probleme im Bereich der Pflege anzupacken, sei das Modell einer Pflegekammer, der falsche Weg. „Es wird versucht, den Beschäftigten in der Pflege die Verantwortung auf die eigenen Schultern zu packen. Dabei ist die Politik gefordert, hier die Rahmenbedingungen für gute Arbeit in der Pflege (und somit auch gute Bedingungen für die zu Pflegenden) schaffen.“ so ein Mitarbeitervertreter, der seinen Unmut zur Pflegekammer Luft machte.

Die TeilnehmerInnen der Versammlung beschlossen einstimmig eine Resolution gegen die geplante Pflegekammer.    >> hier

Ein Dossier der Gewerkschaft ver.di zur Pflegekammer finden Sie >> hier