#Gemeinsame Sache für eine solidarische Altenpflege

Am vergangenen Mittwoch hatte die Gewerkschaft ver.di Beschäftigte in der Altenpflege zu einem virtuellen Aktionstag aufgefordert. Unter Wahrung der Hygienemaßnahmen wurde den Forderungen nach Schutz, besseren Arbeitsbedingungen, einer besseren Bezahlung, mehr Personal und einer solidarischen Pflegegarantie Nachdruck verliehen.

„Der Schutz der Pflegebedürftigen und der Beschäftigten muss in der Pandemie oberste Priorität haben; dafür sind ausreichend Schutzausrüstungen für Personal und sowohl FFP2-Masken als auch Testungen für beide Gruppen nötig“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Es sei ein Skandal, wenn Beschäftigte, denen eine Quarantäne verordnet worden sei, wegen des alltäglichen und hausgemachten Personalmangels weiterarbeiten müssten. „Die Arbeitsquarantäne gefährdet Beschäftigte und Pflegebedürftige massiv. Das ist fatal.“

Klare Perspektive für mehr Pflegekräfte gefordert

„Die Altenpflege ist ein wunderbarer Beruf, wenn die Bedingungen stimmen“, so Bühler weiter. „Damit er attraktiver wird, braucht es gute Arbeitsbedingungen, eine bessere Bezahlung und mehr Personal.“ Nachdem über Jahre hinweg ein enormer Aufwand betrieben worden sei, um ein bedarfsgerechtes Instrument zur Bemessung des Personals in der stationären Pflege zu entwickeln, solle dieses nun ohne Erprobung auf der Ziellinie auf undefinierte Personalausbaustufen eingedampft werden. Gleichzeitig sei vorgesehen, den Fachkräfteanteil weiter zu senken. „Was hier politisch angeschoben wird, lässt bei den Beschäftigten die Alarmglocken läuten“, so Bühler. „Sie erwarten, dass endlich eine große Lösung angepackt wird, die Entlastung bringt und eine klare Perspektive für deutlich mehr Fachkräfte.“

Der ver.di-Aktionstag findet seit Jahren am Buß- und Bettag statt. Dieser wurde Mitte der 1990er Jahre als gesetzlicher Feiertag in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft, um den Arbeitgeberanteil zur neu geschaffenen Pflegeversicherung auszugleichen. Diesen Tag nehmen die Pflegekräfte traditionell zum Anlass, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.

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