Seit September sind alle Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste verpflichtet, ihren Mitarbeitenden eine Entlohnung nach Tarif zu bezahlen. Damit steige der Druck auf die von den Pflegebedürftigen zu bezahlenden Eigenanteile. Diese schnellen bereits wegen der rasant steigenden Energie- und Lebensmittelkosten in die Höhe. So lagen die Eigenanteile in der vollstationären Pflege im Juli bundesweit bereits im Durchschnitt bei 2.048 Euro, wobei sie je nach Bundesland stark schwanken. In einer Pressemeldung vom 01.09.2022 appelliert die Diakonie Deutschland an Bundesgesundheitsminister Lauterbach, nun dringend ein Konzept für eine grundlegende Pflegereform vorzulegen.
Dazu sagt Diakonie-Vorständin Sozialpolitik, Maria Loheide:
„Schon heute fehlen Zehntausende Pflegekräfte. Der Pflegeberuf muss dringend aufgewertet und attraktiver werden. Dazu gehört auch die tarifliche Entlohnung, die in der Diakonie selbstverständlich ist.
Steigende Löhne und steigende Energie- und Lebensmittelpreise werden weiter zu deutlich höheren Eigenanteilen für Pflegebedürftige in Pflegeheimen führen.
Wenn nicht endlich eine grundlegende Pflegereform kommt, steht das Pflegesystem absehbar vor einem Kollaps! Die Pflegeversicherung braucht eine Kompletterneuerung.
Die Kosten für die Pflegebedürftigen müssen begrenzt werden. Außerdem muss eine bedarfsgerechte Personalausstattung in den Einrichtungen sichergestellt werden. Familien von pflegebedürftigen Menschen benötigen zudem eine spürbare Entlastung. Dazu ist ein sinnvolles Konzept zur Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten notwendig. Die Diakonie hat dazu bereits ein Konzept vorgelegt.“
Hier gibt es weitere Informationen:
https://www.diakonie.de/erwartungen-an-die-politik/pflegereform-umsetzen-gesundheitssystem-staerken