Das Statistische Bundesamt erhebt jährliche Zahlen zur generalistischen Pflegeausbildung. Demnach befanden sich zum Jahresende 2022, laut des vorläufigen Ergebnisses, insgesamt 146.000 Personen in der Pflegeausbildung.
Bundesweit 4.000 Azubis weniger als im Vorjahr
Im Jahr 2021 wurden bundesweit 56.300 Neuverträge abgeschlossen, für 2022 beläuft sich die Zahl auf 52.300 Verträge. Dieses ist ein deutlicher Rückgang um 7 %, sprich 4.000 Azubis weniger als im Vorjahr.
In Niedersachsen sinkt die Anzahl um 8 %
Wurden in 2021 in Niedersachsen noch 5.643 Ausbildungsverträge abgeschlossen, so waren es im Jahr 2022 im Bundesland nur 5.199 Neuverträge. Der Rückgang weist somit 444 Verträge weniger auf, welches 8 % im prozentualen Verhältnis entspricht und noch über dem bundesweiten Durchschnitt liegt.
Mehr Frauen als Männer
Von den 146.000 Auszubildenden zum Jahresende 2022 befanden sich 118.800 Pflegefachfrauen und 35.800 Pflegfachmänner in der Ausbildung. Die Frauenquote beträgt somit 76 % und entspricht rund drei Viertel der Pflegeauszubildenden insgesamt.
Das statistische Bundesamt weist auf die Vorläufigkeit der Angaben hin, da die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Erfassungsstände aufweisen. Im Laufe des Sommers sollen weitere Datenerfassungen zur Auswertung und Ergänzung vorliegen.
Hier der Link >> Statistisches Bundesamt – Weniger neue Ausbildungsverträge in der Pflege
Der Rückgang ist ein bedrückendes Zeichen
Angesicht des Rückgangs scheinen die Bemühungen den Pflegeberuf attraktiver zu machen nicht ausreichend zu sein. Durch den zu erwartenden steigenden Versorgungsbedarf wächst der Druck Personal zu werben und zu erhalten.
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, vertreten durch Eugen Brysch, sagt dazu, „Es muss alles getan werden, um den Nachwuchs langfristig im Job zu halten. Angemessene Löhne reichen hier nicht aus. Neben verlässlichen Arbeitszeiten und einer guten Work-Life-Balance, müssen Berufsanfänger auch mehr Verantwortung übertragen bekommen.
Das statistische Bundesamt hat zur Entwicklung der Versorgungsnotwendigkeit eine Bedarfssteigerung um 27 % bis 2035 und um insgesamt 37% bis zum Jahr 2055 ermittelt, allein durch die Alterung der Bevölkerung.
Hier der Link >> Statistisches Bundesamt – Pflegevorausberechnung
Ein bedrückendes Zeichen angesichts der rückläufigen Anzahl an Auszubildenden, die Politik ist im Zugzwang.