Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat in einem Forschungsprojekt ältere Pflegekräfte im Rahmen von Interviews zu Ressourcen für das Älterwerden in der Pflege befragt und die Ergebnisse im vergangenen Jahr veröffentlicht.
Ansatz: ressourcenorientierte Perspektive
Laut Angaben der BGW sind die meisten Studien und Untersuchungen zum Pflegepersonalmangel eher problemorientiert und orientieren sich an den aktuellen Belastungen. Die BGW wollte daher eine ressourcenorientierte Perspektive einnehmen und sich mehr auf die Frage fokussieren, welche Ressourcen Pflegekräfte für ein Älterwerden im Pflegeberuf definieren.
Als Studiengruppe wurde die Altersgruppe über 50 Jahren gewählt. Mit dieser Gruppe hat die BGW in Gruppendiskussionen und Einzelinterviews gearbeitet und dabei u.a. folgende hilfreiche Ressourcen herausgearbeitet:
- Rahmenbedingungen
- das Alter selbst
- Berufsmotivation
- (Weiter-)Entwicklung
- Wertschätzung und Anerkennung, Fürsorge
- Team- und Arbeitsatmosphäre
Auftrag an Arbeitgeber und Führungskräfte
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes lassen sich vielfach als Auftrag an die Arbeitgeber und Führungskräft verstehen. Sie können mit ihrem Verhalten die Rahmenbedingungen, die Weiterentwicklung, die Wertschätzung und die Team- und Arbeitsatmosphäre maßgeblich beeinflussen. Wer als Arbeitgeber also möchte, dass Pflegekräfte möglichst lange im Beruf verweilen können, muss genau an diesen Themen arbeiten und die nötigen Stellschrauben drehen. Der wirtschaftliche Druck muss weitestgehend von den Arbeitnehmer:innen fern gehalten werden, um eine lange Berufsausübung zu ermöglichen.
Der gesamte Bericht über die Ergebnisse ist unter diesem Link einsehbar.