Nachdem der neue Vorstand der Diakonie Oldenburg Anfang des Jahres für vier Betreibergesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnen musste, sind die Verfahren in der Folge weiter fortgeschritten und brachten erste Ergebnisse.
Noch eine einzige Gesellschafts-Zukunft fragwürdig
Von den vier Gesellschaften gab es nun Neuigkeiten von der Diadema, einer Servicegesellschaft. Dort konnte nun das Insolvenzverfahren beendet werden, nachdem drei Begegnungs-Cafés geschlossen und von den 189 Stellen 160 erhalten bleiben konnten. In Zukunft soll sich die Servicegesellschaft auf die Bereiche Reinigung und Catering fokussieren. Die Gläubiger hatten in einem ersten Schritt 30% der Ansprüche erhalten und besitzen noch sog. „Besserungsscheine“, die den Anteil auf 57% steigen lassen können.
Für die beiden insolventen Seniorenzentren „Haarentor“ und „to huus achtern Diek“ ist die Zukunft ebenso geklärt. Die Bewohner und Arbeitnehmer:innen des Seniorenzentrum Haarentor wurde von der Betreibergesellschaft des Elisabethstifts und des Friedas-Frieden-Stifts in Oldenburg übernommen, die Bewohner ziehen in die bestehenden Einrichtungen um. Der Betrieb in den alten Räumlichkeiten konnte aufgrund des akuten Sarnierungsstaus und zunehmender baulicher Mängel nicht fortgeführt werden.
Das Seniorenzentrum „to huus achtern Diek“ in Blexen wird in Zukunft nicht mehr unter dem Dach der Diakonie betrieben. Es wird von einer Betreibergesellschaft der Luehrsen Investment Gruppe aus Bremen übernommen und weiterbetrieben. Bewohner dürfen demnach bleiben und Arbeitnehmer:innen werden übernommen.
Für die ebenfalls im Insolvenzverfahren befindliche Dietrich-Bonhoeffer-Klinik in Ahlhorn konnte der Betrieb zumindest bis zum Jahresende gesichert werden. Gemeinsam mit den Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung konnte für 2024 ein sogenannter „Überbrückungstagessatz“ vereinbart werden, der den Betrieb vom 01.04. bis 31.12. sicherstellt.
Umsichtiges Wirtschaften dringend erforderlich
Das Beispiel der Oldenburger Diakonie zeigt, dass diakonische Einrichtungen ebenso leicht in wirtschaftliche Probleme geraten können, wie alle anderen Mitbewerber am Markt. Da sich diakonische Einrichtungen aus den Sozialkassen finanzieren und die verfasste Kirche für diesen so wichtigen Bereich – wenn überhaupt – nur rudimentäre Unterstützung leistet, ist Augenmaß notwendig. Die Mitarbeitervertretungen sollten ihre Verantwortung auch in wirtschaftlichen Fragestellungen wahrnehmen und die Entwicklung der Einrichtung selbstständig und kritisch begleiten.