Nach einem dreiwöchigen Streik hat die Gewerkschaft ver.di auch am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) einen Tarifvertrag Entlastung erstritten. Es ist bundesweit die 25. Vereinbarung dieser Art, die verbindliche Personalvorgaben und Entlastungsregelungen enthält und die erste an einem kommerziellen Krankenhaus.
Zuletzt rund 1000 Streikende
Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di nahmen zuletzt rund 1000 Mitarbeitende am Streik teil. Sie forderten verbindliche Entlastungselemente und eine Beschäftigungssicherung für die Servicebereiche. Insgesamt sind im Rahmen der Auseinandersetzung rund 1300 Mitarbeitende der Gewerkschaft beigetreten.
So sieht der Tarifabschluss nun folgendes vor:
- verbindliche, schichtgenaue Anwendung der PPR2.0
- verbindliche Personalbemessung für psychiatrische Einrichtungen (PPP-RL)
- feste Personal-Patientenschlüssel für die übrigen Bereiche
- zusätzliche freie Ausgleichstage, sollte die Personalbesetzung mehrfach unter dem angegebenen Niveau liegen
- Aufbau von 102 Vollzeitstellen in Bereichen wie Laboren und Technik
- Beschäftigungssicherung für die Mitarbeitenden der UKGM Service GmbH
ver.di feiert einen Erfolg, appelliert aber weiter an die Politik
Das ist ein hervorragendes Ergebnis, das der hohen Streik- und Aktionsbereitschaft der Beschäftigten zu verdanken ist. Erneut zeigt sich, dass die Beschäftigten der Krankenhäuser eine enorme Durchsetzungskraft haben, wenn sie sich organisieren und gemeinsam für 30 ihre Rechte einstehen. Doch weiterhin gilt: Der Gesetzgeber ist dafür verantwortlich, flächendeckend eine hochwertige Krankenversorgung bei guten Arbeitsbedingungen zu garantieren. Dafür muss die vom Bundestag be-schlossene Einführung der PPR 2.0 nun schnell und verbindlich umgesetzt werden.
Sylvia Bühler, ver.di Bundesvorstandsmitglied