Mehr als zwei Dutzend hessische Verbände, Fachschulen, Vertretungen und soziale Einrichtungen warnen aktuell vor einem eklatanten Mangel an Heilerziehungspfleger:innen und anderen Fachkräften in der Behindertenhilfe. Das Bündnis mahnt, dass eine Unterversorgung droht und damit Inklusion gehindert wird.
Landesweit fehlen rund 3.000 Fachkräfte, in Hessen werden dieses Jahr aber nicht einmal 300 Personen ihre Ausbildung abschließen
Thorsten Hinz, Vorstand der Nieder-Ramstädter Diakonie und Mitinitiator des Bündnisses
Der Personalmangel führt dazu, dass in der Behindertenhilfe vermehrt auch Pflegefachkräfte und Erzieher:innen beschäftigt werden. Laut Hinz machen diese in manchen Unternehmen 20 bis 40 Prozent der Fachkräfte aus. Durch die unterschiedlichen Ausbildungsschwerpunkte müssten fehlende Kenntnisse erst durch langjährige Tätigkeit oder Fortbildung aufgearbeitet werden.
Einwanderung als notwendiger Teil der Lösung
Als zwingend notwenigen Teil der Lösung sieht Hinz die Vereinfachung von Fachkräfteeinwanderung und die finanzielle Unterstützung von Einrichtungen beim Anwerben ausländischer Fachkräfte. Der demografische Wandel ist verbunden mit einer Überalterung der Arbeitnehmer:innenstruktur in den Betrieben, sodass sich das Problem in Zukunft noch zuspitzen wird. Das Berufsfeld muss daher dringend attraktiver gestaltet werden, um die notwendige und gewollte Inklusion tatsächlich auch langfristig sicherstellen zu können.