Die Bedeutung von Zuwanderung

Die Thematiken der Zuwanderung, Einwanderung, Asylgesuche, Migration sowie die Integration von ausländischen Menschen werden vielschichtig und kontrovers diskutiert. Bedeutsam und eindeutig ist, dass ohne Menschen mit ausländischer Herkunft die Gesellschaft in Deutschland nicht funktionsfähig ist.

Die Aussage des Bundeskanzlers Friedrich Merz im Oktober 2025 zur Migration hat eine neue Dynamik in die Diskussion gebracht. Demnach habe seine Regierung viel erreicht und die Zahlen der neuen Asylanträge von August 2024 auf August 2025 um 60 Prozent reduziert. Dann fügte er hinzu: „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“

Aufgrund der anhaltenden scharfen Kritik präzisierte der Bundeskanzler seine Aussage und formulierte, was für ihn die „Probleme im Stadtbild“ sind. Gemeint seien Migranten ohne Aufenthaltsrecht und Arbeit, „die sich nicht an die in Deutschland geltenden Regeln halten“. Diese bestimmten teilweise das öffentliche Bild – etwa an Bahnhöfen, in U-Bahnen, Parkanlagen oder ganzen Stadtteilen, „die auch unserer Polizei große Probleme machen“.
Zugleich betonte Friedrich Merz, Deutschland brauche auch in Zukunft Einwanderung. „Vor allem für unsere Arbeitsmärkte.“ Menschen mit Migrationshintergrund seien ein „unverzichtbarer Bestandteil unseres Arbeitsmarktes“.

Zugewanderte gehören zum Stadtbild

Die Aussage von Friedrich Merz wurde sowohl in den sozialen Medien als auch von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft als diskriminierend und teilweise als rassistisch kritisiert.

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch äußerte: „Seit Jahrzehnten sind zugewanderte Menschen selbstverständlicher Teil unserer Stadtbilder. Sie gehören einfach zu uns: Mit ihren Unternehmen, Kulturen, als Kolleginnen am Arbeitsplatz, als Mitspieler im Fußballverein, als Nachbarin und vieles mehr. Es gibt unendlich viele Geschichten erfolgreicher Integration! Probleme müssen angesprochen, dann aber mit einer sachorientierten Politik gemeinsam gelöst werden, ohne Polemik und in gegenseitigem Respekt. Das gilt auch für Fragen der inneren Sicherheit, denn alle Menschen, egal woher sie stammen, haben ein Recht auf Sicherheit. Erfolgreiche Integration erfordert Investitionen in Kitas, in Schulen, in Sprachkurse, in soziale Beratung, in psychosoziale Betreuung, in Ausbildungsplätze und in bezahlbaren Wohnraum. Davon profitieren alle, egal ob kürzlich zugewandert oder nicht. Dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Politik. Die Diakonie setzt sich mit ihren professionellen Diensten und mit vielen Ehrenamtlichen tagtäglich dafür ein, dass Zugewanderte bei uns eine Heimat finden. Sie tragen dieses Land mit und sie gehören dazu.“

Die Präsidentin der deutschen Caritas, Eva Maria Welskop-Deffaa, hält nichts von der „Stadtbild“-Debatte, die Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angestoßen hat. „Anstelle einer Politik, die ihren Auftrag aus einer von Vorurteilen geprägten Optik ableitet, setzen wir uns dafür ein, Begegnungsräume für alle zu schaffen“, sagte sie, denn nur so könne eine offene, solidarische Gesellschaft erhalten werden.

Migration und Arbeitsmarkt

Ohne Zuwanderung und Migration würden viele Branchen und Berufe personell nicht mehr besetzt werden können. Statistiken der Bundesagentur für Arbeit liefern Informationen zu den Auswirkungen der Migration auf den Arbeitsmarkt nach der Staatsangehörigkeit. Zu beachten ist, dass Personen auch schon länger in Deutschland leben können. Insgesamt hat die Migration nach Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen und das Arbeitskräfteangebot erhöht. Bundesagentur für Arbeit >> Migration und Arbeitsmarkt