In einer heute erschienenen Pressemitteilung kritisiert die Gewerkschaft ver.di die Auskunftspflicht für Arbeitnehmer:innen zum Covid19-Impfstatus als „zu weitreichend“. Erst kürzlich wurde bekannt, dass sich die Bundesregierung darauf geeinigt hat, in Altenhilfe- und Kinderbetreuungseinrichtungen den Arbeitgebern das Recht zur Abfrage des Impfstatus der Arbeitnehmer:innen einzuräumen. So sollen diese besonders sensiblen Bereiche besser geschützt werden.
Frank Werneke: „Eingriff in Persönlichkeitsrechte“
Grundsätzlich wirbt ver.di dafür, sich gegen Covid19 impfen zu lassen. Dies wird auch in einer weiteren, bereits gestern veröffentlichten Pressemitteilung bekräftigt. Dennoch gehen der Gewerkschaft die aktuellen Pläne zu weit. Frank Werneke, ver.di-Vorsitzender wird zitiert: „Mit dem aktuellen Kompromiss sind die schlimmsten Überwachungsphantasien von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und den Arbeitgeberverbänden für weite Teile der Arbeitswelt zwar abgewendet worden, die vorgesehenen Pläne für Beschäftigten in Kitas, Schulen und anderen sozialen Berufen stellen jedoch einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte dar“.
ver.di bezweifelt Nutzen der Abfrage
Laut ver.di betrifft die nun kommende Auskunftspflicht sowieso nur die Bereiche, die aufgrund ihrer Tätigkeit schon ein sehr frühes Impfangebot erhalten haben. Die Impfquote in diesen Bereichen sei hoch. Es bleibt zu bezweifeln, dass eine reine Abfrage die tatsächliche Sicherheit der Bewohner und betreuten Kinder erhöht. Stattdessen sollte sich laut Werneke auf andere Maßnahmen konzentriert werden:
Die wirklich entscheidenden Faktoren im Kampf gegen die Pandemie in Bildungseinrichtungen sind Luftfilter, gute Hygienekonzepte und ausreichend Personal.
Frank Werneke, ver.di-Vorsitzender
Nützliche FAQ zum Thema Corona
An dieser Stelle möchten wir noch auf eine nützliche FAQ zum Thema Corona hinweisen. Die Gewerkschaft ver.di hat hier die häufigsten arbeitsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Corona gesammelt und stellt die Antworten allen Arbeitnehmer:innen zu Verfügung.
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- Frank Werneke, Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di,: ver.di