Ausbildungsreform gefordert
Gemeinsam mit dem Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen (VEK) fordert die Diakonie Schleswig – Holstein attraktivere Ausbildungsbedingungen für Erzieher:innen und Heilerziehungspfleger:innen.
Derzeit werden in Schleswig – Holstein rund 39.000 Kinder in 576 Kitas unter diakonischer Führung betreut, hinzu kommen stationäre, teilstationäre und ambulante Angebote.
Laut der Agentur für Arbeit sind mehr als 850 Stellen unbesetzt und der bereits bestehender Fachkräftemangel wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. In den kommenden Jahren werden rund 30 Prozent der Mitarbeiter in den Ruhestand gehen, gleichzeitig sind die Ausbildungszahlen rückläufig.
„Um die klassische, unbezahlte Schulausbildung attraktiver zu machen sei die Einführung einer Ausbildungsvergütung von mindestens 1.000,-€ notwendig“, sagte der Diakonievorstand Heiko Naß. Angesichts der fehlenden Vergütung entscheiden sich junge Menschen oft gegen das Berufsfeld.
Die Ausbildungsstruktur ist unattraktiv und es besteht keine enge Bindung an einen Ausbildungsbetrieb, wie in andern Berufsfeldern. Die Ausbildung muss wettbewerbsfähig werden und eine engere Praxisbindung erhalten.
Bundeseinheitliches Ausbildungsgesetz
Bei ver.di ist die Ausbildung für Erzieher:innen schon länger Thema. Bereits 2020 legte die Gewerkschaft ein Konzept zur Ausbildungsreform für Erzieher:innen vor und fordert seitdem ein bundeseinheitliches Ausbildungsgesetz. Auch ver.di spricht sich für eine Ausbildungsvergütung und verbesserte Ausbildungsrahmenpläne aus, sowie für das Recht auf Mitbestimmung im Ausbildungsbetrieb.
Dafür wurde ein Positionspapier entworfen > Bundeseinheitliches Ausbildungsgesetz
Der im letzten Frühjahr von ver.di, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda, durchgeführte „Kindergarten – Personalcheck“ zeigte dann einen bundesweiten Mangel von rund 173.000 Fachkräfte auf.
Um nun nachdrücklich auf die immer angespanntere Situation aufmerksam zu machen finden aktuell Demos und Warnstreiks in Schleswig – Holstein und Niedersachsen statt.
Wir als agmav unterstützen die Forderungen zur Ausbildungsreform und der Mitbestimmung im Betrieb.
Bildrechte:
- Ausbildungsreform Erzieher: agmav / ver.di
