Wieder keine Einigung…

Die Tarifpartner berichten in ihren jeweiligen Pressemitteilungen davon, dass es auch am 24.10. wieder nicht zu einer Einigung gekommen ist. Enttäuschend für die Arbeitnehmer:innen in den niedersächsischen diakonischen Einrichtungen. Seit Ende August warten sie auf eine entgeltliche Anerkennung, Wertschätzung und auf Zeichen der Entlastung.

Wie aus Kreisen der Verhandlungsgruppe zu hören ist, geht es nur in kleinen Schritten voran. Insbesondere der Bereich der Eingliederungshilfe wird wieder einmal sträflich vernachlässigt, schon zu Coronazeiten hat nicht nur der Gesetzgeber, auch die Arbeitgeber, die Eingliederungshilfe nicht im Blick gehabt.

Aus dem Sonderinfo für die Eingliederungshilfe unserer Gewerkschaft geht hervor, dass die pädagogischen Fachkräfte zwar eine Zulage erhalten sollen, aber später und erstmal nur die Hälfte. Gar nicht nachvollziehbar ist warum die Helfer:innen und die Pflegefachkräfte ausgenommen sind. Die Eingliederungshilfebereiche sind darauf angewiesen als interdisziplinäres Team zusammenzuarbeiten. In den Komplexeinrichtungen würde sich das zum Nachteil der Eingliederungshilfe auswirken, denn auch die Helfer:innen in der Eingliederungshilfe können Helfer:innen in der Altenhilfe werden, ebenso werden auch die Pflegefachkräfte aus anderen Bereichen stark umworben . Anne Thies, Mitarbeitervertreterin in Rothenburg, sagt dazu: „Dann blutet unsere Eingliederungshilfe aus!“, ist das so gewollt? Die Geschäftsführer:innen aus diesen Bereichen sollten ihren Arbeitgebervertreter:innen diese praktischen Folgen vielleicht noch mal erklären.

Aus dem Gesamtflugblatt geht hervor, dass es noch weitere Knackpunkte gibt. Die Themen, die in den Einrichtungen die Arbeitnehmer:innen und die Mitarbeitervertretungen stark beschäftigen:

  • Entlastung: wir hören aus anderen Bereichen, dass die wöchentliche Arbeitszeit bei Lohnausgleich gekürzt wird, der eigene Vorschlag der Arbeitgeber ist zurückgenommen worden. Warum, fragen wir uns?
  • in den AVR-DD und im TVöD gibt es entweder einen Urlaubstag mehr oder zusätzliche Regenerationstage, hierzu liegt kein Angebot der Arbeitgeber vor
  • eine Vergütungsregelung für das Einspringen, so harmlos wird es immer genannt, eigentlich ist es eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit und eine zusätzliche Belastung, keine Einigung bei nur geforderten Mindeststandards.

Für die nächste Verhandlung wünschen wir unserer Verhandlungskommission einsichtige, pragmatische und kenntnisreiche Gegenüber.

Schön wäre es, wenn in den Einrichtungen die Aktionen von ver.di unterstützt werden, es hat schon mal geholfen – wir Hoffen, Glauben und Agieren, damit der Geduldsfaden nicht reißt.