Einigung erzielt – Verbesserungen erreicht!
Gemeinsam haben es die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienst geschafft!
In der ersten Mai-Hälfte wurden vielerlei Aktion organisiert um nachdringlich auf die Missstände in der Branche aufmerksam zu machen.
An den von der Gewerkschaft ver.di aufgerufenen Protesttagen mit Demonstrationen, Kundgebungen und Streiks beteiligten sich rund 75.000 Beschäftigte, auch viele aus kirchlichen Einrichtungen.
Nach zwei gescheiterten Verhandlungsrunden im Februar und März, und weiteren drei Verhandlungstagen im Mai konnte eine Einigung erzielt werden.
Die Gewerkschaften und die kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) konnten sich nach zähem Ringen auf Verbesserungen für die rund 330.000 direkt betroffenen Beschäftigen einigen.
Da der TVöD SuE ebenfalls eine Orientierung für viele kirchliche und private Einrichtungen darstellt, geht ver.di von insgesamt rund 1,66 Millionen Beschäftigten aus, welche indirekt betroffen sind.
Das Ergebnis der Tarifverhandlungen
Am 18.05.22 wurde das Ergebnis bekannt gegeben und die Verhandlungsteilnehmer zeigen sich zufrieden.
Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke sagte: „Dieses Ergebnis ist den Kolleginnen und Kollegen in den Sozial- und Erziehungsdiensten zu verdanken, die in den vergangenen Tagen und Wochen gekämpft und gestreikt haben. Der Einstieg in Entlastung und die weitere Aufwertung ist gegen die erheblichen Widerstände der kommunalen Arbeitgeber gelungen. Das ist ein weiterer maßgeblicher Schritt, um die Berufe im Sozial- und Erziehungswesen attraktiver zu machen und wirksam gegen Fachkräftemangel vorzugehen“.
Der Verhandlungsführer des Deutschen Beamtenbund (DBB) Andreas Hemsing äußerte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Mit diesem Abschluss haben wir das Berufsfeld aufgewertet, das werden die Kolleginnen und Kollegen direkt im Geldbeutel spüren.“
Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, bezeichnete das Ergebnis zwar als „Herausforderung für die kommunalen Arbeitgeber“. Dennoch äußerte sie: „Es ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass wir die oft herausragende Leistung unserer Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst durch eine faire und wertschätzende Vergütung würdigen“
Im Detail:
> ab 2022 erhalten alle Beschäftigten zwei Entlastungstage zur Regeneration
> und die Option zur Umwandlung von Entgeltbestandteilen in zwei weitere Entlastungstage
> ab 1. Juli 2022 erhalten Beschäftigte der Gruppen S2 bis S11 (z.B. Erzieher:innen) eine monatliche Zulage von 130,-€
> ab 1. Juli 2022 erhalten Beschäftigte der Entgeltgruppen S11 -+ S12 sowie S14 + S15 (z.B. Sozialarbeiter:innen, Sozialpädagogen:innen) eine monatliche Zulage von 180,-€
> Beschäftigte der Behindertenhilfe erhalten eine monatliche Zulage in Abhängigkeit zu ihrer Eingruppierung.
> Praxisanleiter erhalten eine Zulage von 70,-€
> Einführung einer tariflichen Ausbildungsvergütung in der Heilerziehungspflege
> Anpassung der Stufenlaufzeiten zum 01.Oktober 2024 an den allgemeinen TVöD.
Das Tarifergebnis hat eine Laufzeit von fünf Jahren, bis zum 31. Dezember 2026.
Weitere Informationen >> Einigung erzielt! und speziell >> Freie Träger
Bildrechte:
- Einigung TVöD: ag mav / ver.di