Der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) hat am 21. September eine Pressemitteilung zu den aktuellen Tarifverhandlungen veröffentlicht. Die Aussage, dass trotz des umfangreichen und weitreichenden Tarifangebots des DDN keine Einigungen erzielt werden konnte, kann zu der Antwort verlocken: „Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht“.
Enttäuschung und Unverständnis in den Einrichtungen
Die Rückmeldungen aus den diakonischen Einrichtungen sind geprägt von Enttäuschung und Unverständnis für das Vorgehen des DDN. Viele Mitarbeitervertretungen haben bestätigt, dass die Kolleg:innen die angebotenen Tarifsteigerungen als nicht wertschätzend und im Vergleich zu anderen tariflichen Abschlüssen als zu gering empfinden. Es sorgt für Unruhe und Abwanderungsgedanken, Nachfragen zu Kündigungsfristen und wie man ein Zwischenzeugnis für Bewerbungen erhalten kann, nehmen zu. Auch die Frage, warum der eigene Arbeitgeber einen solchen Verhandlungsverlauf zulässt wird häufig gestellt.
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft sieht, nach Rücksprache mit den Mitarbeitervertretungen, die Notwendigkeit die Arbeitgeber:innen aufzufordern den Forderungen von ver.di seriös und verhandlungsbereit zu begegnen. Die Einschätzung vieler Mitarbeitervertretungen ist, dass durch die Verzögerungen eines Tarifabschlusses die Gefahr weiteren Personalmangels noch größer wird und die Neugewinnung weiterhin fast ins Leere läuft. Im Vergleich mit anderen tariflichen Regelungen hinkt der TV DN zu sehr hinterher und von Gotteslohn werden Arbeitnehmer:innen weder satt, vor allem weil dieser Lohn in diakonischen Einrichtungen auch sehr unterschiedlich ausfällt, noch wertgeschätzt. Hinzukommt, dass in den Betrieben immer wieder die Nachfrage zu Maßnahmen der Entlastung auftaucht, wie z.B.: mehr Urlaub, Arbeitszeitverkürzung bei vollen Lohnausgleich oder die Beschränkung der Anzahl von Bereitschaftsdiensten.
Wir wünschen den Verhandelnden gutes Gelingen und weise Entscheidungen im Sinne der Beschäftigten, denn ohne diese wird das Bestehen der diakonischen Einrichtungen und damit der Diakonie im Gesamten stark gefährdet.
>> Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di zum Verhandlungsstand