In der laufenden Tarifrunde zum Tarifvertrag Diakonie Niedersachsen (TV DN) wird mit Spannung der nächste Verhandlungstermin am 24.09. erwartet. Im Vorfeld hat ver.di nun zur Teilnahme an drei öffentlichkeitswirksamen Aktionen in Rotenburg, Braunschweig und Hannover aufgerufen.
Unterschriftenübergabe am 18.09. in Rotenburg/Wümme
Am Donnerstag den 18. September treffen sich um 14 Uhr Kolleg:innen der Rotenburger Werke, des Agaplesion Diakonieklinikums Rotenburg und des Diakonissen-Mutterhauses Rotenburg um ihren Geschäftsführungen eine Unterschriftenliste zu überreichen. Die unterzeichnenden Kolleg:innen sprechen den gewerkschaftlichen Forderungen damit ihre Unterstützung aus. Treffpunkt ist die Lindenstraße 14 vor der Verwaltung der Rotenburger Werke. Aus den Rotenburger Einrichtungen ist Sebastian von der Haar (Geschäftsführer Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg) an den Tarifverhandlungen beteiligt.
Kundgebung am 23.09. in Braunschweig
In Braunschweig kommen Kolleg:innen am 23. September ab 17:15 Uhr auf dem Burgplatz zu einer Kundgebung zusammen. Sie nutzen den jährlichen Stiftungsempfang der Evangelischen Stiftung Neuerkerode im Braunschweiger Dom, um auf die laufende Tarifrunde aufmerksam zu machen und den gewerkschaftlichen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Auch aus dem Vorstand des Diakonischen Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) sind Teilnahmen am Stiftungsempfang geplant. Aus der Evangelischen Stiftung Neuerkerode sind Jessica Gümmer-Postall (Personalvorständin) und Marcus Eckhoff (Geschäftsführer Wohnen und Betreuen gGmbH und Mehrwerk gGmbH) an den Tarifverhandlungen beteiligt.
Empfang für Arbeitgeber am 24.09. in Hannover
Am Verhandlungstag, dem 24. September, empfangen Kolleg:innen die Arbeitgeber um 11:30 Uhr zu Beginn des nächsten Verhandlungstermines auf dem Gelände der Dachstiftung Diakonie (Stephansstift, ZEB, Kirchröder Str. 49A, Hannover). Dort soll den Arbeitgebern direkt vor der nächsten Verhandlung noch einmal die Unterstützung für die Tarifforderungen deutlich gemacht werden. Mit Jens Rannenberg (Vorstand Dachstiftung Diakonie) kommt der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite aus dem vor Ort ansässigen Betrieb.
Hintergrund: Ankündigung von Reallohnverlusten durch Arbeitgeber
Die vielfältigen Aktionen sind ein Ausdruck der Unzufriedenheit der Arbeitnehmer:innen und Gewerkschaften mit den von den Arbeitgebern präsentierten Vorstellungen dieser Tarifrunde. Die Arbeitgeber hatten im ersten Verhandlungstermin kein Angebot unterbreitet, ihr in Aussicht gestelltes Angebot aber hinreichend umschrieben, um es gewerkschaftsseitig als unzureichend zurück zu weisen. So soll es eine sehr geringe prozentuale Entgeltsteigerung bei gleichzeitig langer Laufzeit geben. Gleichzeitig haben die Arbeitgeber angekündigt, den erst in der letzten Tarifrunde eingeführten Vertretungszuschlag massiv zusammenstreichen zu wollen sowie eine höhere Beteiligung der Arbeitnehmer:innen an der Zusatzrente anzustreben.
Fallen Lohnbestandteile wie z.B. der Vertretungszuschlag zukünftig weg und müssen Arbeitnehmer:innen mehr Beitrag an die Zusatzrente abführen, wird eine geringe prozentuale Entgelterhöhung schnell in einen Reallohnverlust umgemünzt. Angesichts des anhaltenden Personalmangels ist dies in einer Konkurrenzsituation zu anderen Tarifwerken nicht akzeptabel.