Sozialexperte bezweifelt Durchsetzbarkeit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht

Nach Ansicht des Freiburger Sozialexperten Professor Thomas Klie ist die einrichtungsbezogene Impfpflicht nicht mehr durchsetzbar. Dies gefährde den Sicherstellungsauftrag für die gesundheitliche Versorgung, sagte der Pflegerechtler in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag auf der Homepage der Evangelischen Hochschule Freiburg. Klie war bis Oktober 2021 als Professor für öffentliches Recht, Verwaltungswissenschaften und Gerontologie an der Evangelischen Hochschule Freiburg tätig. Er erwarte von der Politik verlässliche Lösungen, um die Gesundheitsversorgung in der Pflege zu sichern. Dies berichtet der Mediendienst „epd-sozial-aktuell“ am 16.02.2022.

Versorgungsnotstand befürchtet

In der Behindertenhilfe und der persönlichen Assistenz sei die Quote der Impfskeptiker besonders hoch, sagte Klie: „Hier sehe ich die unmittelbare Gefahr eines Versorgungsnotstands, wenn zum Beispiel ambulante Dienste Touren einschränken und teilstationäre Angebote schließen.“

Er kritisierte Pläne, wonach etwa in der häuslichen Pflege Alltagshelferinnen und Helfer zum Einsatz kommen könnten anstelle von Fachkräften. „Damit ist ein besonderes Ausmaß an Hilflosigkeit erreicht, denn so können ungeimpfte Alltagshelfer in die Haushalte mit ungeimpften Pflegebedürftigen kommen“, so der Sozialrechtler.

Den von der Evangelischen Hochschule Freiburg veröffentlichen Beitrag finden Sie >>>hier.

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