Am 19.09.2024 wurde auf Einladung der Gewerkschaft ver.di und des Diakonischen Dienstgeberverbandes Niedersachsen (DDN) das 10-jährige Jubiläum des Tarifvertrages Diakonie Niedersachsen in Hannover gefeiert. Genau an diesem Datum vor zehn Jahren wurde, nach einem zweijährigen Arbeitskampf, der Tarifvertrag unterschrieben.
Begrüßung und Historie
Zur Begrüßung sprachen Annette Klausing (ver.di Verhandlungsführerin seit Beginn) und Silke Schrader (Geschäftsführerin DDN). Zudem gab es eine Videogrußbotschaft des aus Niedersachsen stammenden Bundesarbeitsministers Hubertus Heil und ein Grußwort des Geschäftsführers des Marburger Bundes Niedersachsen, Sven De Noni.
Bundesarbeitsminister Heil zeigte sich stolz auf die niedersächsische Vorreiterrolle und äußerte: „Ich hoffe, das macht Schule“.
Anschließend trugen der damalige Vorsitzende der agmav Niedersachsen Manfred Freyermuth und der damalige DDN-Vorsitzende Hans-Peter Hoppe sehr praxisnah und lebhaft aus der Entstehungsgeschichte des Tarifvertrages vor. Beide hatten bei ihren jeweiligen Entscheidungsträgern und Gremien einige Hindernisse auf dem Weg zum Tarifvertrag aus dem Weg zu räumen.
Erfreulicherweise waren mit z.B. Georg Cravillon und Matthias Schloz weitere maßgeblich Beteiligte aus der Entstehungsgeschichte vor Ort.
Kontroverser Dialog und Podiumsdiskussion
Der folgende kontroverse Dialog zum Thema „Das kirchliche am kirchengemäßen Tarifvertrag – für die einen Bedingung, für die anderen eine Zumutung: passt das noch wirklich in die Zeit?“ wurde von Hans-Peter Daub (DDN-Vorsitzender), Daniel Wenk (ver.di-Gewerkschaftssekretär für Kirche und Diakonie) und Frank Bsirske (Bundestagsabgeordneter) geführt. Naturgemäß fand man zur Notwendigkeit des Streikrechtes in der Diakonie keine gemeinsame Position.
Den Abschluss des offiziellen Programmteils bildete dann eine Podiumsdiskussion zum Thema „Rahmenbedingungen sozialer Arbeit in der Wohlfahrtsbranche – Zukunftsbranche ohne Zukunft?“. Unter der Moderation von Birke Schoepplenberg vom Evangelischen Kirchenfunk diskutierten Dr. Christine Arbogast (Staatssekretärin Nieders. Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung), Rifat Fersahoglu-Weber (Vorstandsvorsitzender AWO Arbeitgeberverband Deutschland e.V.), Brigitte Käser (AOK Geschäftsführerin Gesundheitsmanagement ambulant), Hans-Joachim-Lenke (Vorstandssprecher Diakonie Niedersachsen), David Matrai (ver.di Landesfachbereichsleiter Niedersachsen/Bremen) und Christoph Meinecke (stellv. Hauptgeschäftsführer UVN). Den Schwerpunkt der Diskussion bildete hier die Frage, wie man die ohne Zweifel notwendige soziale Arbeit finanziell zukunftssicher aufstellen kann.
Den Abschluss der Veranstaltung bildeten dann lockere Gespräche bei Getränken und Imbiss, die ausreichend Gelegenheit boten, Vergangenheit und Zukunft des Tarifvertrages Diakonie Niedersachsen zu beleuchten und gemeinsam in Anekdoten zu und Erinnerungen zu schwelgen.